Sundern. Feuerwehr arbeitet letzte Einsätze ab und pumpt weitere Gebäude leer. Die Bevölkerung krempelt derweil selbst die Ärmel hoch. Spenden möglich!

Fleißige Hachener: Als die Feuerwehr am Donnerstagnachmittag begann, die zuvor aus einsatztaktischen Gründen zunächst aufgegebenen Einsatzstellen im Ort (wir berichteten) „abzuklappern“, hatten viele vom Starkregen und dem anschließenden Hochwasser betroffene Anwohner schon lange mit dem Aufräumen begonnen.

„Ich bin froh, dass die Gemeinschaft hier in Hachen so gut funktioniert. Da hat jeder angepackt. Und die Pumpen wurden ausgetauscht“, brachte es der Hachener Sebastian Rüßmann auf den Punkt.

Mit „Hilfe zur Selbsthilfe“ griffen die Wehrleute den Hachenern unter die Arme – und um 21 Uhr konnte der Gesamteinsatz dann erst einmal beendet werden. „Um 19.30 Uhr ging noch eine Alarmierung ein, aber danach blieb es die gesamte Nacht über ruhig im Stadtgebiet“, erklärte Jürgen Voss am Freitagmorgen auf Nachfrage.

Aufräumen nach dem Hochwasser in Hachen
Aufräumen nach dem Hochwasser in Hachen © WP | Matthias Schäfer

Wohl auch, weil sich die „Wunschprognose“ des Sprechers der Freiwilligen Feuerwehr Sundern einstellte – und es zu keinen weiteren Niederschlägen mehr kam. Auch in den kommenden Tagen ist kein Regen angesagt – so dass Feuerwehr und „abgesoffene“ Bürger ein wenig Aufatmen können. Zu tun bleibt aber mehr als genug: Am Freitagmorgen waren Feuerwehrleute vor allem in der Sunderner Innenstadt im Einsatz; unter anderem musste ein Haus in der Fußgängerzone leergepumpt werden. Viele Gebäude dort konnten Wehr und Technisches Hilfswerk schon im Laufe des Donnerstags von den Wassermassen befreien. Die THW-Leute mit ihrer technischen Ausstattung waren dabei eine Riesenhilfe, erneuert Jürgen Voss den Dank der Sunderner an die „Männer in Blau“. Am Freitagmorgen galt es außerdem, in Hagen einen weiteren, akuten Einsatz abzuarbeiten: Ein Bach war über die Ufer getreten, doch die Lage im Sunderner Süden entspannte sich schnell. Entspannen und Kräfte sammeln müssen nun auch die zahlreichen Freiwilligen, die über viele Stunden im Dauer­einsatz waren.

Ursachenforschung

Eher unentspannt ist die Lage mit Blick auf Ursachenforschung:

Wie bereits kurz gemeldet, haben die „Bürger für Sundern“ (BfS) in einer Presseerklärung begonnen, Ursachenforschung zu betreiben.

Man müsse nun endlich das Hochwasserproblem in Sundern anpacken, schreibt Andreas Bahde für die Ratsfraktion der Partei. Vor etwa fünf Jahren seien erste Ansätze daran gescheitert, dass die Mehrheit im Rat dem Erhalt von ca. 30 bis 40 Parkplätzen Vorrang gab und somit die Renaturierung der Röhr in der Innenstadt verhindert wurde.

Ob sich damit die aktuelle Kata­strophe hätte verhindern lassen, sei sicherlich fraglich, aber das Ereignis wäre wahrscheinlich wohl milder ausgefallen. Der Rat der Stadt müsse nun endlich handeln und die weitere Renaturierung der Röhr, immer noch zu großen Teilen von EU und Bund gefördert, anpacken.

Außerdem sollten in Sundern Gewerbeflächen entwickelt werden, die nicht durch Hochwasser gefährdet sind, lautet eine weitere Forderung der BfS-Fraktion.