Amecke. Vor einem Jahr wollte Helma 350 Häuser in Amecke bauen, nun will man das Gelände abstoßen. Das macht Bürgermeister Willeke heute öffentlich.
Fast täglich gehen Briefe oder Telefonate der Berliner Helma Ferienimmobilien GmbH im Rathaus Sundern ein. Das ist seit dem OVG-Urteil in Münster normal geworden, kolportiert man im Rathaus. Der jüngste Brief aber, den Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen kürzlich erhalten haben, ist von besonderer Qualität und Brisanz. Darin unterbreitet der juristische Vertreter der Helma, Ulf Freiherr von Dankelmann aus Travemünde, der Stadt ein Kaufangebot für die Flächen des geplanten Ferienhausgebietes am Vorbecken und Sorpesee: „Er bezifferte den Kaufpreis mit 6 Millionen Euro“, informierte heute Bürgermeister Willeke die Öffentlichkeit über den Brief vom vergangenen Donnerstag, 11. März.
Vorwürfe gegen die Stadt
„Außerdem erhob er in dem Schreiben verschiedene Vorwürfe gegen die Stadt“, schreibt Willeke in einer Pressemitteilung weiter. In seinem Antwortschreiben vom heutigen Dienstag, 16. März, lehnte Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke das Angebot aber ab. Er begründete diesen Schritt der Helma gegenüber wie folgt: „Wie Sie sicherlich wissen, bereiten wir derzeit unter Berücksichtigung des Willens des Rates und unter Beteiligung der Bürgerschaft der Stadt Sundern ein Planaufstellungsverfahren vor. Ein dazu notwendiges Artenschutzgutachten wird aktuell erstellt. Das Ergebnis dieses Verfahrens steht natürlich noch aus. Insofern kann eine Entscheidung über einen eventuellen Ankauf der zur Rede stehenden Grundstücke sowieso nicht jetzt, sondern wenn überhaupt erst nach Abschluss des Verfahrens getroffen werden“, teilt Willeke der Helma in Berlin mit.
Ausschuss tagt am Donnerstag
Schon am Donnerstag, 18. März, ist das Areal in Amecke auf der Tagesordnung des Ausschusses für Planung und Nachhaltigkeit. Dazu hatte die WiSu-Faktion einen umfangreichen Fragenkatalog aufgestellt. Ob ein Kaufangebot vorliege, war darin allerdings nicht enthalten. Sicherlich wird aber das jetzige Angebot Thema sein.
Schon einmal war das Parkareal der Stadt angeboten worden. Das war am 5. September 2019, damals vom ehemaligen belgischen Besitzer Gerard Joosten vom 5. September. Der Preis lag damals aber bei der für die Stadt äußerst akzeptabeln Summe von unter einer halben Million. Während aber die Stadt noch nachdachte, wurde der Park schon an die Helma verkauft.