Sundern. Zum gestrigen Samstag wechselte in Sundern der Taktstock beim Kirchenchor St. Johannes: Nach 13 Jahren geht Wolfgang Bitter.

„Ich gehe schweren Herzens, aber in Frieden“, erklärt Wolfgang Bitter zum Stabwechsel beim Kirchenchor St. Johannes in Sundern und zwinkerte mit dem Auge. Der wahre Grund für den Rückzug für den gebürtigen Arnsberger: „Es ist die zeitliche Überbelastung, ich habe vier Chöre, dazu mein Engagement an der Sekundarschule als Musiklehrer und meine Tätigkeit als Organist an der Wallfahrts-Basilika in Werl“, erklärt er am Piano im Pfarrsaal St. Johannes stehend.

An die Nachfolgerin Monika Albers müssen sich die Choristen nicht gewöhnen: „Sie ist bestens bekannt“, erklärt Lieselotte Budden, Vorsitzende des Kirchenchores. Denn Monika Albers singt schon seit vielen Jahren mit im Chor und hat auch schon als ausgebildete Chorleiterin Wolfgang Bitter vertreten: „Wir sind schon länger ein Team. Somit kenne ich beide Seiten der Chormusik“, sagt die Musiklehrerin am Städtischen Gymnasium. Trotz allem Verständnis für die Situation von Wolfgang Bitter ist man im Chor über den Weggang des Werlers traurig.

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Unvergessene Auftritte

„Unvergessen bleiben neben den vielen anderen Auftritten und Konzerten die vier großen Konzerte, die er

mit den Sängerinnen und Sängern einstudiert und zur Aufführung gebracht hat. Es war für alle ein großartiges Erlebnis, zusammen in einer Chorgemeinschaft von ca. 120 Sängerinnen und Sängern und einem Orchester die großartigen Werke aufführen zu dürfen“, gibt Lieselotte Budden für den Vorstand zu verstehen, und überreicht gleichzeitig einen Blumenstrauß an Bitter. Sie betonte, dass Bitter dem Kirchenchor und seinen Mitgliedern in 13 Jahren viel gegeben habe.

Der Musiklehrer, Musiker, Organist und Chorleiter hat den Vorstand schon lange vor der Pandemie über seine Pläne informiert. Er findet unter den jetzigen Bedingungen den Übergang auf Monika Albers gut: „Besser kann man sich das nicht wünschen“, sagt er, und verspricht natürlich, wenn es eng werde auch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Ich hoffe, der Draht zwischen uns bleibt bestehen.“

Viel Erfahrung

Mit Monika Albers bekommt nun eine sehr erfahrene Musiklehrerin den Dirigentenstab: Die 47-Jährige, die in Köln geboren wurde, hat in ihrer Heimat schon im Dom gespielt. Seit dem neunten Lebensjahr spielt sie Klavier und mit dem 12. Lebensjahr begann ihr Orgelunterricht. Und Kirchenchor? „Ich bin mit 12 Jahren in den Kirchenchor meines Heimatdorfes eingetreten und habe ihn dann später geleitet“, erzählt die Mutter zweier Kinder über ihre musikalischen Wurzeln im Norden der Domstadt. Später studierte Monika Albers an der Uni Köln Germanistik, Religion und Musik. Und kam dann nach einigen Jahren als Lehrerin am Ursulinen-Gymnasium in Köln der Liebe wegen nach Sundern. Dort ist sie seit 2013 am Städtischen Gymnasium tätig.

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Vielen Schülern und Eltern ist sie bekannt als Leiterin des Schulchores „The Singing Jokers“. Legendär und bekannt die großen Weihnachtskonzerte des Schulchores in der Johannes-Kirche. Schon seit 2009 gehört sie dem Organistenkreis um Wolfgang Bitter und Wolfgang Blome an.

Projektchor zur Firmung

Nun hofft die Chorleiterin, dass es so langsam mit den Chorproben wieder anlaufen kann. Zunächst aber probt sie mit einem Projektchor für die anstehenden Firmfeiern. Mit zwei Chören zu acht Choristen möchte sie die acht Gottesdienste modern gestalten.

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