Sundern. Die Baustelle auf der Hauptstraße in Sundern nervt noch immer viele Autofahrer – doch teilweise ist der Stau auch hausgemacht.
Wer derzeit – aus Arnsberg kommend – nach Sundern einpendelt, muss Geduld und Zeit mitbringen; und beim Verlassen des Zentrums der Röhrstadt Richtung Stemel/Hachen geht es „gefühlt“ auch nicht schneller. „Schuld daran“ ist, wie berichtet, die Großbaustelle auf der Hauptstraße (siehe Infokasten).
Die Stadtverwaltung hat auf Nachfrage mitgeteilt, die Baumaßnahme liege – sowohl zeitlich als auch von den Kosten her – „voll im Plan“. Wenn keine unvorhersehbaren Probleme auftreten, ist die Baustelle zehn Wochen nach Beginn der Arbeiten Geschichte, bestätigt Volker Broeske, bei der Stadt u. a. zuständig für Verkehrsflächen. Ein Blick in den Kalender zeigt: Nach dem letzten Augustwochenende heißt es wohl wieder freie Fahrt.
Abschnitt von Kurze Straße bis Flamke
Im Abschnitt zwischen Kurze Straße und Flamke wollen Landesbetrieb Straßen NRW und Stadt Sundern Platz für mehrere neue Linksabbiegerstreifen gewinnen. Sie sollen den Verkehrsfluss verbessern und in Zukunft Rückstaus auf der Hauptstraße verhindern.
Die Streifen entstehen auf Höhe Kurzestraße, Shell-Tankstelle, Penny Markt und TuS-Sportplatz.
Trotzdem sind viele Autofahrer vom Dauerstau genervt, vor allem Pendler, die täglich „Schlange stehen“. „Aufgrund der auch in den Sommerferien hohen Verkehrsbelastung auf der L 519 lässt sich die Lage nicht weiter entspannen. Die Baustellenampel arbeitet optimal“, betont Broeske. Probleme verursachten die Verkehrsteilnehmer zum Teil selbst, meint der Bauingenieur – und verweist auf die kürzlich von der Stadt durchgeführte Ursachenforschung (wir berichteten).
Zumindest teilweise wird diese Einschätzung von Bürgern geteilt:
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Auf unserer Facebookseite „Westfalenpost Arnsberg/Sundern“ haben wir vor einigen Tagen um „Volkes Stimme“ zum Thema gebeten; hier einige Kommentare im Wortlaut: „Zumindest ein Großteil der Autofahrer ist mit verantwortlich – ich beobachte mehrmals täglich, wie Autofahrer die Kreuzung am Sunderland Hotel oder von der Flamke aus verstopfen, obwohl der Verkehr steht...“, schreibt Anne Katrin Lingelbach. Hauptsache, man stehe fünf Meter weiter vorn in der Schlange. „Dabei haben wir doch alle mal gelernt, dass man eine Kreuzung/Einmündung frei halten soll wenn es sich staut“, hat sie kein Verständnis für die Uneinsichtigkeit einzelner Verkehrsteilnehmer.
Einen ganz neuen Ansatz bringt Henrik Heimes ins Spiel: „Ich sehe das Problem mehr in dem Sinn. Denn sind wir mal ehrlich, wer will denn genau dahin, wofür die Abbiegespur gedacht ist? Die Post, der Sportplatz, der Imbiss, Penny, Fressnapf und was da nicht noch alles auf der Seite ist. Das verringert das Problem vielleicht um 20 Prozent...
Bei Hengesbach einen kleinen Kreisverkehr, die Ampel am Sunderland Hotel um eine U-Turn-Spur ergänzt, Mittelstreifen mit kleinen Umklappschildchen dicht gemacht. Wer links abbiegen will, fährt halt einmal durch“, regt er an.
Umgehungsstraße?
Ohne Umgehungsstraße ändere sich nichts. „Morgens fahren alle nach Neheim usw. zur Arbeit, und nachmittags kommen halt alle zurück“, stellt Heimes fest. Und rechne man die raus, die nur durch die Stadt fahren, weil sie in Stockum, Westenfeld usw. ihr Heim haben, würde der Verkehr mit Sicherheit um 50 Prozent abnehmen...
Ob die Abbiegerstreifen tatsächlich ihre gewünschte Wirkung erzielen, wird sich ab September zeigen. Die Verwaltung ist jedenfalls fest davon überzeugt: Von der neu entstehenden Verkehrsregelung erwarte man sich „echt viel“, so Bürgermeister Ralph Brodel im Juni.