Sundern. Heiß diskutiert wurden die Parkplätze am Vorbecken, doch dann wurde die Entscheidung in den Ausschuss am 23. Juni verschoben.

Als eine richtige Wundertüte erwies sich die Sunderner Politik am Mittwoch wieder: Geplant war im Haupt- und Finanzausschuss die erste Aufarbeitung der Rathaus-Affäre. Doch letztlich beantragte die CDU die Absetzung der relevanten Punkte im öffentlichen und nichtöffentlichen Teil. Hintergrund: Die sehr umfangreiche Vorlage war erst am Dienstagabend ins Ratssystem eingestellt worden und für viele nicht zu lesen gewesen.

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Bei einer Mehrheit von 13 Stimmen vertagte man die Sache, zumal am 28. Mai ein Sonderrat dazu tagen wird. Allerdings hatte schon morgens Bürgermeister Ralph Brodel in der Monatspressekonferenz alle Vorwürfe gegen ihn mit zunehmender Vehemenz zurückgewiesen: „Was mich extrem anrührt ist, dass meine Mitarbeiter nun ins öffentliche Licht gezerrt werden“, stellte er sich schützend vor sie.

Kein Ausbluten der Verwaltung

Brodel wehrte auch den Vorwurf zum „Ausbluten der Verwaltung“, dem ihm CDU, BfS, WiSu, Linke sowie die fraktionslosen Ratsherren Pellmann und Tolle gemacht hatten, ab: „Ein Gegenbeispiel ist die Corona-Pandemie, das funktioniert wunderbar. Für die Öffentlichkeit wird jetzt ein Zerrbild entworfen.“ Die Vorwürfe gegen ihn seien nicht haltbar, wiederholte Brodel. Er gehe nicht in Deckung: „Die Stadt braucht jetzt einen Bürgermeister mit breitem Rücken“, betonte er.

Entscheidung verschoben

Sodann widmete sich der Hauptausschuss dringlichen Dingen, etwa wie dem Amecker Investor Johannes

Becker Parkplätze für seine Gastronomie gesichert werden können. Es folgte nach der Zulassung des Antrages der Bürger für Sundern (unsere Zeitung berichtete) eine fast einstündige Diskussion. Am Ende lohnte sich das deutliche Warnen von SPD-Fraktionsvorsitzendem Michael Stechele, nicht wieder in alte Fehler zu verfallen und die Sache genauer zu betrachten. „Da hast recht, Michael“, zollte BfS-Fraktionschef Werner Kaufmann seinem Ratskollegen Respekt. Nun wird die Frage, wo die Gäste der neuen Gastronomie auf der Halbinsel demnächst dauerhaft parken können, in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Ende Juni geklärt. Bis dahin wird der Fachbereichs um Lars Ohlig eine Planung vorlegen.

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Keine vorschnelle Empfehlung

Viele rechtliche Fragen konnten am Mittwoch nicht geklärt werden. Etwa, ob eine vorschnelle Empfehlung des Hauptausschusses an den Rat, dem Investor ein Vorkaufsrecht für die für einen Parkplatz benötigte Fläche einzuräumen, rechtlich bindend sei. Die Stadt sichert zu, dass man zügig einen provisorischen Parkplatz erstellen kann, dazu hat der Investor der Stadt auch eine entsprechende Bürgschaft gegeben: „Für die Gastronomie sind 22 Parkplätze notwendig, dort wären sogar 36 möglich.“ Es geht jetzt darum zu vermeiden, dass möglicherweise ab Januar keine Plätze mehr zur Verfügung stehen. Eine sichere Planung könne die Stadt zum 1. Quartal 2021 erstellen, so Lars Ohlig ganz deutlich.

Schwere Zeit für Sorpesee GmbH

Thematisch blieb man am Sorpesee: Der Geschäftsführer der Sorpesee GmbH, Martin Levermann, berichtete, wie man in Corona-Zeiten Geld sparen will: So werde auf den Bau des Wohnmobil-Stellplatzes am Damm verzichtet, alle Wartungsarbeiten an den Bädern wurden vorgezogen, Kurzarbeit wurde angemeldet und Mitarbeiter zu den Technischen Diensten umgesetzt. Gut entwickelt habe sich nach vielen Stornierungen die Buchungslage für den Nordic Ferienpark: „Wir hoffen, dass wir mit einer schwarzen Null aus dem Jahr kommen.“ Anders sieht Levermann die Lage bei den Bädern. Dort wird es Einnahmeverluste geben, schon weil im Strandbad nur 660 Personen maximal eingelassen werden dürfen, im Hallenbad 37 und im Haus des Gastes nur 21. Sein Rat, die beiden Hallenbäder im Sommer zu schließen, stieß auf wenig Gegenliebe. Das würde die Lage am Strandbad verschärfen, so Jürgen ter Braak (SPD). Die Sorpesee GmbH arbeitet an einem Konzept für einen geregelten Zugang.

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