Sundern. Vor dem Neustart führt Sunderns Stadtverwaltung in allen Schulgebäuden eine intensive Grundreinigung durch. Keine Schutzmasken im Unterricht.

Bei der stufenweisen Rückkehr in einen geregelten Schulalltag spielt Hygiene eine entscheidende Rolle. Davon ist Martin Hustadt überzeugt – und hat bereits eine Reihe relevanter Maßnahmen eingeleitet. „Händewaschen ist das A und O“, so der Fachbereichsleiter „Bildung, Jugend und Familie“ der Stadt Sundern im Gespräch mit dieser Zeitung. Als Schulträger sei die Stadtverwaltung u. a. dafür verantwortlich, dass in den Schulgebäuden die benötigte Grundaus­stattung zur Verfügung stehe. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Gebäudewirtschaft habe man diese inzwischen den geforderten Standards angepasst.

Weiterführende Schulen starten schon ab 23. April

Weiterführende Schulen in NRW sollen schon ab Donnerstag, 23. April, schrittweise wieder öffnen, allerdings zunächst nur für Schüler, die in Kürze geprüft werden, also zum Beispiel Zehntklässler und Abiturienten.

Auch Berufskollegs in NRW öffnen ab 23. April ihre Türen für Klassen, in denen Abschlussprüfungen anstehen.

Die weiterführenden Schulen erhalten ab kommenden Montag (20. April) drei Tage Vorlaufzeit, um den Betrieb vorzubereiten.

Grundschulen in NRW öffnen erst ab 4. Mai, und auch zunächst nur für die 4. Klassen, damit die älteren Grundschulkinder sich auf den Übergang auf die weiterführenden Schulen vorbereiten können.

Im Laufe dieser Woche sind Toiletten, sanitäre Anlagen, aber auch Türen, Tischplatten, etc. in sämtlichen Schulen Sunderns einer intensiven Grundreinigung unterzogen worden. „Außerdem werden wir ab sofort die Reinigungsintervalle erhöhen und ab 4. Mai jeden Morgen vor Schulbeginn kontrollieren, ob genügend Flüssigseife und Papierhandtücher in den jeweiligen Spendern/Behältern vorhanden sind“, so Hustadt. Dabei greift die Stadt nicht auf spezielle Desinfektionsmittel zurück, denn sowohl die Heinsberg-Studie als auch Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hätten ergeben, dass normale Seife völlig ausreicht.

Keine Maskenpflicht

Nach einigen Anfragen hat sich die Verwaltung entschlossen, nicht auf Schutzmasken im Unterricht zu bestehen. „Diese sind aus unserer Sicht nicht erforderlich – und außerdem sehr schwer zu beschaffen“, so der Fachbereichsleiter. Man empfehle Schülern aber, in Schulbussen des ÖPNV einen Mund-/Nasenschutz zu tragen – dies könne eine selbst gemachte Maske, aber auch ein Schal, Tuch oder Ähnliches sein. „Wer dann ein besseres Gefühl hat, sollte auf diese Möglichkeit zurückgreifen“, heißt es dazu aus dem Sunderner Corona-Krisenstab. Während hygienisch also alles top ist, sind organisatorische Fragen teils noch offen.

Zum Beispiel die Frage nach dem Einsatz der Lehrkräfte. Diese seien Mitarbeiter des Landes, stellt Martin Hustadt fest. Mit Blick auf Lehrer, die Risikogruppen zuzuordnen sind (z.B. über 60 Jahre alt oder vorerkrankt), wartet die Stadt darum auf Vorgaben aus dem zuständigen NRW-Ministerium. Am Donnerstagnachmittag wurden im Schulausschuss des Landtags solche Details zur Wiederaufnahme des Unterrichts in NRW erörtert.

Ein wichtiges Detail ist die Vorgabe, den Unterricht zunächst in kleineren Gruppen zu beginnen. Das müssen die jeweiligen Schulleiter/-innen und deren Kollegien regeln. „Erste Gespräche darüber stimmen mich optimistisch“, sagt Martin Hustadt – Tenor: Es stünden ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung, um alles zu dezentralisieren, alle Verantwortlichen seien sowohl sensibilisiert als auch konstruktiv.

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In den nächsten Tagen wird Sunderns „Bildungschef“ weitere Gespräche mit Schulleitungen führen; und außerdem das Personal der acht städtischen Kindertagesstätten über neue Entwicklungen informieren. Wie berichtet, soll die Notfallbetreuung in den Kitas auf weitere (Berufs-)gruppen ausgedehnt werden. Eine Erweiterung, die Hustadt in seiner Funktion als Jugendamtsleiter ausdrücklich begrüßt:

Unter das Notgruppen-Dach

„Meine Sorge gilt Kindern, die es Zuhause nicht so gut haben – und darum schnellstmöglich wieder betreut werden müssen.“ Sie sollten ebenfalls unter das Notgruppen-Dach kommen.

Natürlich gelte es trotz allem, auch Risikogruppen in Reihen der Erzieherinnen größtmöglichen Schutz zu garantieren, ergänzt der Verwaltungsmann.

Ein Wort noch zum Gymnasium Sundern? Mit dessen Schulleiter Martin Barthel habe er sich schon vor Beginn der Osterferien ausgetauscht, sagt Martin Hustadt. Die vom Land ab dem 12. Mai angesetzten Abiturprüfungen habe man dort fest im Blick, ihr Ablauf werde reibungslos sein. Bereits die Aufgabenverteilung habe gut funktioniert. Die Abiturienten sollten – wenn auch nicht gleich am Montag, 20. April, im Laufe der kommenden Woche wieder loslegen können (mehr dazu im Infokasten).