Sundern. Ob vier Schülerinnen des Gymnasiums Sundern in den Osterferien mit der „Stiftung Welt:Klasse“ nach China starten, ist derzeit völlig offen.
„Johanna, Johanna, Madita, Sabrina starten am 04. 04. 2020 nach China“ – heißt es auf der Internet-Homepage der „Stiftung Welt:Klasse“.
Doch ob die vier jungen Damen vom Gymnasium Sundern tatsächlich zu Beginn der Osterferien ins Reich der Mitte reisen können, ist derzeit noch völlig offen.
Langfristige lokale Fördernetzwerke
Regelmäßig bietet das Städtische Gymnasium Sundern Schülern der Q1 die Möglichkeit zu einem vierwöchigen Aufenthalt in China oder Kenia. Die Reisenden werden „handverlesen“ und müssen u. a. ein Bewerbungsgespräch auf Englisch führen; Info: www.gymnasium-sundern.net/
Die Stiftung Welt:Klasse – gemeinnützig, überparteilich, konfessionell unabhängig – wählt bundesweit engagierte und innovative Schulen aus und übernimmt die organisatorische und konzeptionelle Umsetzung der Projekte. Sie unterstützt die Partnerschulen bei der Etablierung und Pflege langfristiger lokaler Fördernetzwerke.
Das Konzept wurde 2006 an der Universität Witten/Herdecke entwickelt, Info www.stiftung-weltklasse.de/de/home
Der Grund für die Ungewissheit ist in aller Munde: Das „Corona-Virus“ hält inzwischen nicht nur China, sondern die ganze Welt in Atem. Eine Gefährdung, deren sich Schülerinnen, Eltern und Lehrer durchaus bewusst sind. Nun gilt es, eine Lösung zu suchen – und zu finden. „Natürlich haben wir uns schon ernsthaft Gedanken darüber gemacht, ob es angesichts der Lage dort sinnvoll ist, an der Planung festzuhalten“, betont Martin Barthel im Gespräch mit dieser Zeitung. In der nächsten Woche werde man sich mit den Eltern der vier Schülerinnen Madita Lucas, Johanna Richter, Johanna Bahde und Sabrina Schültke zusammensetzen, das weitere Vorgehen abstimmen – und nach möglichen Alternativen suchen“, so der Leiter des Städtischen Gymnasiums Sundern weiter.
Eine mögliche Alternative wäre, in Abstimmung mit der „Stiftung Welt:Klasse“ kurzfristig ein anderes Land auszuwählen – zum Bespiel Kenia: Der afrikanische Staat wird zeitgleich von vier weiteren Pennälern aus Sundern besucht: Nele Balandies, Helena Minner, Fabian Blöink und Jakob Kaiser.
Beim Stichwort Kenia erinnert sich Martin Barthel an eine ähnliche Situation vor etwa zwei Jahren. Seinerzeit sollte ebenfalls eine Gruppe SGS-Schüler nach Ostafrika reisen – und auf dem Kontinent ging das „Ebola-Virus“ um. In enger Absprache mit den Verantwortlichen der „Welt:Klasse“ konnte aber in Erfahrung gebracht werden, dass der nächste Ebola-Ausbruch über 1000 Kilometer vom Reiseziel entfernt verortet war – keine akute Gefahr also.
Lage im Land intensiv beobachten
China ist ein riesiges Land – und der Ort, an dem sich das Sunderner Quartett aufhalten könnte, steht noch gar nicht endgültig fest. Außerdem verfügt die Stiftung nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien über gute lokale Kontakte, sprich: Endgültig vom Tisch ist das China-Abenteuer noch nicht. Allerdings gelte aktuell eine Empfehlung des Auswärtigen Amtes, grundsätzlich von Reisen nach China abzusehen, so Schulleiter Barthel. Darum werde man weiterhin intensiv die Lage im Land beobachten; und abwarten, ob die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Krankheit schnell Wirkung zeigen.
Fakt ist aber: Die „Viererbande“ aus der Röhrstadt wird keinerlei Risiken ausgesetzt – und muss sich letztendlich der Entscheidung von Stiftung, Schulleitung und Eltern beugen, denn: Die Mädels sind noch nicht volljährig...