Siegen-Wittgenstein. . Andreas Müller wird neuer Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein. Der 31-jährige Sozialdemokrat aus Burbach hat die Stichwahl gegen den noch bis nächsten Sonntag amtierenden Landrat Paul Breuer (CDU) mit deutlicher Mehrheit gewonnen.

„Ich bin abgewählt“, stellte Breuer gut eine Stunde nach Schließung der Wahllokale fest, „wir haben es nicht geschafft, unsere Wähler zu mobilisieren.“ „Im politischen Leben kann man gewinnen und verlieren“, sagte Breuer weiter und zog ein kurzes Resümee seiner zwei Amtszeiten: „Es waren elf gute Jahre – eine gute Basis ist geschaffen.“ Er wolle ein „fairer Verlierer“ sein, sagte Breuer in einer kurzen Ansprache im Foyer des Kreishauses: „Wenn man verliert, eröffnen sich neue Perspektiven. Sie wissen, ich bin ein Kämpfer.“

Er sei „voller Freude“, sagte An­dreas Müller in seiner Erwiderung, aber auch „voller Abspannung“ mit Blick auf die nun vor ihm liegende Aufgabe. Müller richtete einen „ganz herzlichen Dank“ an seine Partei: „Ihr wart überall. Das ist ein Erfolg, den wir gemeinsam hart erkämpft haben.“ An Breuer richtete Andreas Müller einen Dank für die für den Kreis Siegen-Wittgenstein geleistete Arbeit. „Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine gute Zeit.“

Brase: „Das wird eine schöne Zeit“

Bei der Stichwahl am gestrigen Sonntag hat Andreas Müller seinen Stimmenzahl in allen elf Städten und Gemeinden des Kreises gehalten oder ausgebaut, unter dem Strich hat er gegenüber dem 25. Mai, als er fünf Mitbewerber hatte, sogar fast 3000 Stimmen hinzugewonnen. Breuer hingegen hat seinen Stimmenvorsprung nur noch in Bad Berleburg und Erndtebrück gehalten. Insgesamt hat er fast 12 000 Stimmen verloren. Müller siegte schließlich mit einem Vorsprung von mehr als 14 000 Stimmen – bei einer schwachen Wahlbeteiligung von knapp 33 Prozent.

„Es ist uns nicht gelungen, die Erfolge des Landrats für den Kreis darzustellen“, sagte CDU-Kreisvorsitzender Volkmar Klein in einer ersten Stellungnahme. Möglicherweise habe die „von vielen als zu barock empfundene Art des Landrats“ zu diesem „natürlich enttäuschenden Ergebnis“ geführt. SPD-Unterbezirksvorsitzender Willi Brase bewertet das Ergebnis als Bestätigung für das Wahlkampfkonzept: „Wir haben auf Zukunft gesetzt.“ Willi Brase und gab einen Ausblick auf die nun beginnende Wahlperiode: „Wir haben einen klaren Auftrag, etwas sehr Gutes für die Region daraus zu machen. Das wird eine tolle und schöne Zeit.“