Siegen. . Die Universität Siegen investiert in die Zukunft und baut ein eigenes Glasfasernetz auf. Dabei verzichtet die Hochschule darauf, das Netz der Deutschen Telekom zu nutzen. Die Uni nutzt die Abwasserkanäle der Stadt, um das Glasfasernetz aufzubauen.
Ulf Richter, Kanzler der Uni Siegen, und Ulrich Krüger, Betriebsleiter des Entsorgungsbetriebs der Stadt Siegen, unterzeichneten jetzt einen Kooperations-Vertrag. Dadurch wird eine Zusammenarbeit eingeleitet, denn die Universität nutzt nun die Abwasserkanäle der Stadt für den Aufbau des neuen Glasfasernetzes. In die Kanäle wird ein Kabelnetz eingebaut, durch das die Hochschul-Standorte miteinander verbunden werden. Der Transport von großen Datenmengen wird so entscheidend verbessert. Im Frühjahr 2014 soll das neue Glasfasernetz in Betrieb genommen werden. „Wir haben durch die Kooperation mit dem Entsorgungsbetrieb eine sehr innovative Lösung gefunden, um die technischen Möglichkeiten für Forschung und Lehre in Siegen zu verbessern. Das schafft eine hervorragende Datenversorgung unserer Standorte. Gleichzeitig schränkt es die notwendige Entsorgungssicherheit für Abwasser nicht ein“, erklärte Ulf Richter.
Glasfasernetz verbindet alle Standorte der Uni Siegen
ESi-Betriebsleiter Ulrich Krüger sieht in der Kooperation einen großen Schritt: „Man darf nicht immer nur davon reden, die Uni einzubeziehen, man muss es auch tun. Es ist uns gelungen, die Interessen beider Partner zu vereinen.“
Das neue Glasfasernetz verbindet über eine Länge von etwa 14 Kilometern die Standorte der Universität Siegen (Haardter Berg, Emmy-Noether-Campus, Unteres Schloss und Herrengarten). In den Kanälen werden Edelstahlrohre verlegt, durch diese Rohre laufen dann die Kabel. Der Aufbau als Ring sichert die Datenversorgung gegen Ausfälle, da jeder Standort zweiseitig angebunden ist. „An einzelnen Stellen werden Bauarbeiten an der Straße oder in den Bürgersteigen nötig sein, da die Kanäle nicht überall nutzbar sind“, erklärt Josef Boers, Dezernent für Bauangelegenheiten und Betriebstechnik der Universität Siegen.
Das Glasfasernetz wird das bisherige Richtfunksystem ablösen, das den technischen Herausforderungen der Zukunft nicht mehr genügt. Schließlich werden große Datenmengen über das Netz ausgetauscht, E-Mails verschickt und zunehmend Forschung mit Computer-Unterstützung betrieben. Auch die rasant wachsende Zahl von Smartphones und Tablet-PCs macht die Aufrüstung nötig.