Siegen. Zehn Männer der Feuerwehr Grissenbach und ein Hund names Fridolin sind die Helden des Dackel-Dramas in Siegen. Dackel Gustav steckte in einem Fuchsbau fest. Das Tier jammerte und jaulte. Sein Frauchen rief die Feuerwehr um Hilfe. Fridolin, der zweite Hund der Familie, führte die Einsatzkräfte auf die richtige Spur. Nach fünf Stunden zogen die Männer der Löschgruppe Grissenbach den Dackel Gustav aus dem 1,40 Meter tiefen Erdloch.
Mehr als fünf Stunden hat Dackel Gustav in einem Fuchsbau ausgeharrt. Der Hund schaffte es allein nicht aus dem Loch. Die Löschgruppe Grissenbach und Dackel Fridolin retten ihn. Erschöpft und unverletzt nahm ihn Frauchen Juliane Feldhäuser schließlich wieder in die Arme.
Beim Spaziergang im Loch verschwunden
Plötzlich ist Dackel Gustav wie vom Erdboden verschluckt. Die Besitzer hören nur noch ein gedämpftes Jaulen. Der Rüde war beim Spaziergang am Waldrand in einen Fuchsbau gekrochen und taucht nicht mehr auf. Er steckt fest. Der Anfang einer fünfstündigen Rettungsaktion im Grissenbacher Rauetal – mit einem glücklichen Ende Dank der Löschgruppe Grissenbach und Dackel Fridolin, der heimliche Held dieser Geschichte.
Dackel Gustav steckt 1,40 Meter unter der Erde
Hundebesitzerin Juliane Feldhäuser versucht zunächst mit ihren Kindern den kleinen Dackel aus der Erde zu befreien. Doch sie haben keine Chance. Gustav steckt 1,40 Meter unter der Erde. Juliane Feldhäuser telefoniert mit der Leitstelle der Feuerwehr Siegen und fragt, was sie am besten tun soll. Leitstellendisponent Jürgen Schöler am anderen Ende der Leitung beruhigt die Besitzerin und alarmiert die Löschgruppe Grissenbach.
Zehn Feuerwehrkameraden unter Leitung von Hauptbrandmeister Peter Eling tragen Schüppen und technisches Gerät die 150 Meter in den Wald hinein, um Gustav aus der Erde zu holen. Derweil regnet es, der Boden ist sehr matschig.
Feuerwehr buddelt, Schornsteinfeger filmt im Fuchsbau
Die Kameraden beginnen zu buddeln. 80 Zentimeter tief, ein Meter, 1,40 Meter – „Wir haben jede Menge Erde bewegt“, sagt Löschgruppenführer Eling. Die Retter vergrößerten den Haupteingang des Fuchsbaus. Ein Feuerwehrmann hängt kopfüber im Loch, Kollegen halten seine Beine fest, damit er nicht hineinfällt. Doch von Gustav fehlte jede Spur.
Schornsteinfegermeister Roland Groos aus Brauersdorf wird hinzugerufen, um mit seiner Kamera das Loch abzusuchen. Er schiebt das flexible, fünf Meter lange Kamerakabel in den Fuchsbau. Einmal ist Gustav auf dem Monitor sehen, aber dann ist er wieder verschwunden. Zu hören ist nur das gedämpfte Jaulen des Hundes. Das hört auch Dackel Fridolin, der zweite Hund der Familie. Plötzlich beginnt er 75 Zentimeter weiter wie wild zu scharren. Die beiden Dackel sind normalerweise unzertrennlich. Ein Glück, dass nur einer vom Schlappohr-Duo in den Fuchsbau gekrochen war.
Nach über fünf Stunden den Dackel aus Fuchsbau gezogen
Die Grissenbacher Feuerwehrmänner kommen Fridolin zur Hilfe. Und da: Gustavs Nase taucht aus der Erde auf. Vorsichtig buddeln die Feuerwehrleute mit einem Kinderspaten weiter. Tochter Vera redet dem Hund zu und zieht ihn schließlich aus der Erde. Ein erschöpfter Gustav mit schmutzigen Pfoten kommt nach fünfen Stunden endlich zu Tage.
Zweiter Familienhund Fridolin ist der Held des Tages
„Fridolin ist der Held des Tages“, sagt Peter Eling. Doch auch seinen Kameraden spricht er ein dickes Lob aus: „Die Jungs haben eine sehr gute Arbeit gemacht. Wir hätten gebuddelt und gegraben bis in die Nacht, um Gustav da herauszuholen. Der Einsatz hat sich für alle gelohn.“ Auch an den Feuerwehrmännern ging der dreistündige Einsatz nicht spurlos vorüber: „Die sahen alle aus wie Maulwürfe“, fasst es Elings Frau zusammen.
Löschgruppe Grissenbach feiert 75-jähriges Bestehen
Am Samstag feiert die Löschgruppe Grissenbach ihr 75-jähriges Bestehen – inklusive Jubiläumsübung fürs Publikum. Klar wäre es schön, wenn die Klamotten dann sauber wären. „Wir lassen die jetzt trocknen und bürsten den Dreck raus“, sagt Eling. Aber eigentlich sei das nicht so wichtig. „Das gehört eben zu unserem Job dazu, und wir machen ihn unheimlich gern.“