Arnsberg/Sundern. . In Arnsberg werden Erste-Hilfe-Kurse für Hundehalter angeboten. Denn auch der Vierbeiner kann in Situationen kommen, in denen ein richtiges und beherztes Eingreifen des Herrchens ihm das Leben retten kann. Doch Kai Winter, Veterinär aus Neheim, sagt: “Die Kurse werden kaum nachgefragt.“

„Bei Bewusstlosigkeit sollte man dem Hund die Zunge aus dem Fang ziehen, damit er nicht erstickt - und das Halsband abstreifen...“ Schneller als mancher Halter denkt, kann sein Liebling in eine Situation geraten, die Erste-Hilfe-Maßnahmen erfordert.

Erste Hilfe für Hunde? Ein Angebot, das Frauchen und Herrchen zwar nutzen könnten, aber auch ein Angebot, das in Arnsberg kaum nachgefragt wird. Diese Erfahrung jedenfalls hat Kai Winter gemacht.

„Wir haben zwar schon öfter ­Erste-Hilfe-Kurse für Hundehalter durchgeführt, aber stets in Kooperation mit ortsansässigen Vereinen“, so der Neheimer Veterinär im Gespräch mit unserer Zeitung.

Auch ohne Vereinszugehörigkeit ist Kurs-Teilnahme kein Problem

Doch was ist mit Hundebesitzern, die nicht auf der „Vereinsschiene“ fahren möchten? „Grundsätzlich kein Problem“, meint Kai Winter, der alle nötigen Unterlagen in seinem PC abgespeichert hat. Einen solchen Kursus als Nachfrage-Angebot auf die Beine zu stellen, wäre bei genügend In­teressenten kein großer Akt.

„Je nach Interessenlage kann von den Basics bis zu gezielten Fragen alles vermittelt werden“, so der Tiermediziner, der Schwierigkeiten, wenn überhaupt, nur in der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten für größere Gruppen sieht - und bei der Umlage. „So etwas lässt sich sicher zum Selbstkostenpreis organisieren, aber einigen Hundebesitzern sind schon fünf Euro zu viel“, hat Kai Winter festgestellt.

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Auch die Kleintierpraxis Rosenbaum in Hüsten ist mit dem Thema Erstversorgung für Hunde vertraut. „Früher haben wir solche Erste-Hilfe-Kurse angeboten“, berichtet das Praxisteam auf Anfrage. Doch inzwischen vermittele man dieses Wissen innerhalb der Sprechstunden, während der Behandlun. „Prinzipiell sind solche Erste-Hilfe-Kurse sinnvoll“, meint Dr. Edeltraud Macke-Rosenbaum, neben Hundevereinen hätten daher auch Hundeschulen solche Kurse im Angebot.

Hundeschulen als Anbieter

Allerdings scheint die Nachfrage auch dort gering zu sein. „Wir haben das eine Zeit lang gemacht, in Zusammenarbeit mit einer Tierärztin“, sagt Nicole Hofmann, Tier­therapeutin und Betreiberin einer Hundeschule in Wennigloh. Doch derzeit lohne es sich nicht. „Vielleicht liegt es daran, dass sich viele Hundebesitzer selbst schlau machen, es gibt ja reichlich Info darüber im Internet“, erklärt die Fachfrau.

Sie selbst gibt außerdem Erste-Hilfe-Tipps in ihren anderen Kursen - und zeigt während des Ferienprogramms ihrer Schule Kindern, wie man z.B. verletzte Pfoten verbindet oder Fieber misst. Grundsätzlich gilt: Erste-Hilfe am Hund ist wichtig, ersetzt aber nicht den Besuch in einer Tierarztpraxis. Viel mehr verhindern Hundebesitzer mit Erste-Hilfe-Maßnahmen Schlimmeres und leisten wichtige Vorarbeit für den Tierarzt; vorausgesetzt, sie bleiben ruhig.