Siegen. . Pascal Küthe aus Siegen will seinen Hof fit für die Zukunft machen. Ein Hofladen und eine Molkerei für Schafsmilch sollen entstehen. Der 30-Jährige kümmert sich mit seinen 500 Schafen um Heideflächen in der Region. Jetzt hat sich der Landwirt außerdem um den Titel „Starker Westfale“ beworben.

Die Schafe warten. Pascal Küthe schlüpft in die dicke Jacke, zieht den Hut ein wenig tiefer ins Gesicht und wirft einige Gerätschaften auf die Ladefläche seines Pick-Ups. Es kann losgehen.

Die Tiere spielen eine wichtige Rolle im Leben des jungen Agraringenieurs. Er verdient sein Geld mit seiner Schafzucht. Der 30-Jährige kümmert sich um rund 500 Muttertiere und Lämmer. Viele von ihnen beweiden das Naturschutzgebiet Trupbacher Heide . Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im Siegerland sorgen sie unter anderem dafür, dass etwa Heideflächen erhalten bleiben. Als Rasenmäher auf vier Beinen.

Der Schäfer hält aber auch Milchschafe. Deren Milch will er in der hofeigenen Molkerei verarbeiten und über seinen Hofladen vertreiben.

Vor der Tür zum kleinen Geschäft liegen Dachziegel. Von der Wand blättert Farbe. Im März kommenden Jahres soll nichts mehr an den Umbau erinnern. „Dann startet der Verkauf“, kündigt der Ingenieur an.

Küthe hat sich im Wettberweb "Starker Westfale" beworben

Im Wettbewerb „Starker Westfale“ der Fachzeitschrift Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe tritt Pascal Küthe in der Finalrunde gegen zwei Landwirtinnen an. Er vertritt den Regierungsbezirk Arnsberg gegen Mareike Ehlert. Die 32-Jährige lebt und arbeitet mit ihrem Ehemann Christian auf einem Betrieb mit Sauen und Mastschweinen und tritt für den Regierungsbezirk Detmold an. Dritte Kandidatin ist Francis Pentrup. Sie ist Siegerin der Vorausscheidung im Regierungsbezirk Münster und lebt auf einem Milchviehbetrieb mit 140 Kühen.

In den Bereichen Innovation, Wirtschaftlichkeit, Soziales Engagement, Umweltfreundlichkeit oder Öffentlichkeitsarbeit müssen die Bewerber zeigen, dass sie Starke Westfalen sind.

Bauerntölpel und Landpomeranze 

Laut Verlagsangaben gilt es, gegen die Klischees vom „Bauerntölpel und der Landpomeranze“ anzutreten. Vielmehr lebten auf dem Land „moderne junge Leute mit Hirn und Herz“. Dessen ist sich auch der Schäfer sicher. „Wir haben in jeder Wettbewerbskategorie etwas zu bieten“, sagt der 30-Jährige. Schließlich sei er innovativ, „ohne meine Wurzeln zu vergessen“.

In der Tat war der Hof ursprünglich ein Nebenerwerbsbetrieb seiner Eltern. Gemeinsam mit seiner Familie investierte er kräftig. Sie bauten zum Beispiel einen Stall, 62 Meter mal 23 Meter groß. 500 Schafe und deren Nachwuchs finden darin Platz.

Geld floss in die Molkerei und die Einrichtung des Ladens. Mit einem Ziel: Der Hof soll fit gemacht werden für die Zukunft. Pascal Küthe hofft, mit seinen Produkten rund um das Schaf eine – einträgliche – Nische besetzen zu können. „Wir bieten hochwertige Produkte in Bio-Qualität an“, betont er. Wie es für ihn derzeit steht im Rennen um den Titel des stärksten Westfalen, weiß er nicht: „Zwischenstände gibt es nicht“, sagt er. Was er allerdings weiß: Er muss jetzt los. Seine Tiere warten nicht gern.