Siegen-Weidenau. . Feueralarm im Kreisklinikum Siegen. Schweißarbeiten am neuen Heizblockkraftwerk im Haus Hüttental riefen rund 120 Einsatzkräfte auf den Plan. Ein Brandmeldeanlage schlug um 12.26 Uhr an. Als die Leitstelle realisierte woher der Notruf kam, löste sie sofort die höchste Alarmstufe „Feuer 6“ aus.
„Es ist unser erster richtiger Krankenhausbrand“, sagte Matthias Ebertz, Leiter der Siegener Feuerwehr und Einsatzleiter am Mittwoch. Es sei das erste „echte“ Feuer 6 in Siegen. Die Stufe werde bei Krankenhausbränden aber immer vorsorglich ausgerufen. Einsatzkräfte aus Siegen, Kreuztal und Netphen versammelten sich vor Ort – das Feuer war aber schnell gelöscht.
„Verletzt wurde niemand“, sagt Bertram Müller, Geschäftsführer des Kreisklinkiums. Er gehe auch nicht von starken Schäden aus. Das Problem sei auch weniger das Feuer als die starke Rauchentwicklung gewesen. Das Blockheizkraftwerk, das derzeit neu installiert wird, liegt in einem Bau zwischen zwei Bettenhäusern. Das eine wird gerade neu gebaut, auf der anderen Seite befindet sich die Psychiatrische Abteilung mit insgesamt 140 Betten.
Station mit 25 Patienten evakuiert
Eine dortige Station mit 25 Patienten musste evakuiert werden, weil der Rauch durch die offenen Fenster auf die Etage zog. „Aber unser Evakuierungsplan hat funktioniert, da sind wir sehr froh drüber“, so Müller. Seit mehreren Jahren würde das Personal regelmäßig für solche Notfälle üben. Die betroffenen Patienten wurden am Mittwoch planmäßig auf andere Stationen verteilt und konnten nach rund zwei Stunden wieder ihre eigenen Zimmer beziehen. Auch das angrenzende Café Sohler wurde geräumt.
Problematischer gestaltete sich die Lage in der Tiefgarage des Krankenhauses, denn dort sammelte sich der Rauch. „Wir konnten den Rauch nicht wie sonst einfach rausdrücken“, so Ebertz. Mit einem speziellen Konstrukt musste der Rauch zunächst in einen Raum der Tiefgarage geleitet und von dort aus herausgesogen werden.
Chaos nach Sperrung der Weidenauer Straße
Während der Feuerwehreinsatz an sich geordnet und laut Einsatzleitung weitgehend unkompliziert ablief, herrschte auf der Hauptverkehrsader zwischen Geisweid und Siegen Chaos. Das Stück der Weidenauer Straße vor dem Krankenhaus wurde für über eine Stunde beidseitig gesperrt – Fahrzeuge mussten entweder einen Umweg über den Haardter Berg machen oder per U-Turn wieder abdrehen – vor allem für Gelenkbusse kein leichtes Unterfangen. Gleichzeitig hatte das benachbarte Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium kurz nach 13 Uhr Schulschluss auch die Schüler mussten Umwege in Kauf nehmen.
Zufällig mitten im Einsatz-Trubel versuchte die Straßenunterhaltung der Stadt Siegen einen abgeknickten Laternenmast von einer Mittelinsel der Weidenauer Straße zu entfernen. Bei einem Unfall in der Nacht zuvor war dieser stark beschädigt worden und ragte auf die Fahrbahn.