Freudenberg. . Für mehr als 14 Stunden ist am Dienstag die Autobahn 45 bei Freudenberg in Richtung Hagen gesperrt worden, weil dort am frühen Morgen ein Gefahrenguttransporter verunglückt war. Der 52-jährige Fahrer wurde schwer verletzt. Rettungskräfte der Feuerwehr befreiten den eingeklemmten Mann. Der Unfall sorgte für ein Verkehrschaos auf und rund um die Sauerlandlinie. Erst am Abend war der Streckenabschnitt wieder frei befahrbar.
Auch in Siegen verstopften Autos und Lastwagen, die dem Stau ausweichen wollten, die Straßen. „Um 18.10 Uhr wurde die Sperrung aufgehoben“, sagte Peter Schulz, Sprecher der Dortmunder Autobahnpolizei. Die Vollsperrung dauerte vor allem deshalb so lang, weil die Rettungskräfte den Gefahrenguttransporter erst spät als einen solchen ausmachten.
Die Spedition aus dem Saarland hatte den Hänger mit der Chemikalie Zinntetrachlorid beladen. Eine Flüssigkeit, die in Verbindung mit Wasser zu Salzsäure reagiert und schwere Verätzungen auf der Haut verursacht. „Das Gefahrengut war in den Ladepapieren nicht vermerkt“, sagte Einsatzleiter Uwe Saßmannshausen am späten Nachmittag. Deshalb musste das kurz nach dem Unfall angerückte Abschleppunternehmen aus Wenden, die Bergungsaktion zunächst stoppen.
Spezialfirma sichert Behälter mit Chemikalie
„Die meisten Behälter haben den Unfall heil überstanden, einige sind jedoch deformiert und manche undicht“, erklärte Cornelia Weigandt, ebenfalls von der Autobahnpolizei. So musste erst einmal eine Spezialfirma anrücken, die die Behälter vorsichtig ablud, sicherte und abtransportierte. Die Gefahrengutbergung zog sich über den gesamten Nachmittag und erst danach konnte der umgekippte Hänger des Lastwagens mit einem Kran aus der Böschung gezogen werden.
Lkw-Unfall auf der A 45
52-jähriger Fahrer schwer verletzt
Aus bislang unbekannter Ursache war der 52-jährige Fahrer gegen eine Lärmschutzwand sowie Betonabweiser gefahren. Zuvor jedoch hatte er schon einen Anhänger mit Warntafeln überfahren und kam dann nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Hänger kippte hierbei auf die Seite, das Führerhaus schob sich durch ein Brückengeländer und hing einige Meter frei über einer Böschung. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Freudenberg retteten den schwer verletzten Fahren gegen 5.40 Uhr aus dem Lastwagen.
Er musste aus dem Fahrzeug herausgeschnitten werden. Rettungsdienst sowie Notarzt brachten den Mann ins Krankenhaus. Für die rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr Freudenberg mit Unterstützung aus Büschergrund, Oberholzklau, Niederholzklau und Bühl war dieser Einsatz eine ganz besondere Herausforderung.
Zugmaschine hing über dem Brückengeländer
Zum einen mussten sie die über dem Brückengeländer hängenden Zugmaschine sichern, und weiterhin einen Zugang für den Notarzt und das Rettungspersonal schaffen damit der schwer verletzte Lkw-Fahrer medizinisch versorgt werden konnte.
Über die Drehleiter der Freudenberger Feuerwehr wurde die Unfallstelle groß ausgeleuchtet. Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Uwe Saßmannshausen zollte seinen Leuten großen Respekt wie sicher und vorsichtig sie bei der Bergung und Rettung des Mannes vorgegangen sind. Der Sachschaden wird von der Polizei vorläufig auf zirka 200 000 Euro geschätzt.