Siegen-Wittgenstein. .
Die Volkszählung, der Zensus 2011, ist vorbei. Nach 18-monatiger Tätigkeit ist die Zensusstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein jetzt geschlossen worden. Jetzt laufen die Auswertungen. Frühestens im Jahr 2013 ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen.
„Als wir Anfang 2011 die Erhebungsstelle einrichteten, konnten wir überhaupt nicht abschätzen, wie viel Arbeit auf die Mitarbeiter zukommen, ob wir genug Erhebungsbeauftragte finden und wie die zu Befragenden reagieren würden“, bilanziert Kreisdirektor Frank Bender. „Die Erhebungsbeauftragten haben uns vielfach berichtet, dass sie äußerst freundlich empfangen und zuweilen sogar zu Kaffee und Kuchen eingeladen wurden. Vor diesem Hintergrund sind wir sehr zufrieden“, so Bender.
Zahl der Verweigerer sehr gering
Der Erhebungsstelle des Kreises wurden vom Land 9242 Anschriften mit insgesamt 34581 Personen vorgegeben, die im Rahmen des bundesweiten Zensus 2011 befragt werden sollten. 332 ehrenamtliche Erhebungsbeauftrage hatten die Aufgabe übernommen, diese Personen aufzusuchen. In 25660 Fällen haben die Erhebungsbeauftragten dann auch direkt vor Ort gemeinsam mit den Hausbewohnern die Fragebögen ausgefüllt. 5068 Personen haben sich die Fragebögen aushändigen lassen und selbst ausgefüllt. 1980 Personen nutzten die Möglichkeit, die Fragen online zu beantworten.
Nur 175 Haushalte verweigerten zunächst die Teilnahme am Zensus. Diese Personen wurden dann von der Zensusstelle angeschrieben, reagierten sie wieder nicht, wurden auch Zwangsgelder angedroht. „Die Anzahl der Totalverweigerer ist letztlich erfreulicherweise verschwindend gering geblieben und macht ca. 0,3 Prozent der insgesamt zu befragenden Personen aus“, erläutert Zensusstellenleiter Dietmar Klose. Diese Personen wurden trotzdem als „existent“ gemeldet.
Trotz öffentlicher Kritik im Vorfeld des Zensus hatten sich die Mitarbeiter der Erhebungsstelle keine Sorgen gemacht, dass sie auf großen Widerstand stoßen würden. Klose: „Wir haben mit gar nichts gerechnet, auch für uns war das alles Neuland.“ Schließlich seien die Fragen im Grunde genommen „harmlos“ gewesen. „Auf Facebook geben die Leute sicherlich mehr von sich preis.“ Tendenziell hätten jüngere Menschen weniger Scheu gezeigt, auf die Fragen beispielsweise nach der Schulbildung und der familiären Situation geantwortet, sagt Klose weiter.
Während der Hochphase der Erhebung von Ende Mai bis Dezember 2011 waren in der Zensusstelle zeitweise bis zu zwölf Mitarbeiter eingesetzt. Für sie sei dies neue Aufgabe eine „interessante Erfahrung“, so Klose: „Die meisten waren gerne hier tätig.“ Unterstützt wurden von sie von 375 ehrenamtlichen Kräften. Klose: „Anfangs hatten wir mehr Erhebungsbeauftragte, als wir brauchten.“