Siegen. . Mit einem Schuss ins Bein setzte die Polizei in der Nacht zu Sonntag einen 83-Jährigen im St. Marien-Krankenhaus außer Gefecht, nachdem dieser zuvor zwei Menschen mit einer Glasflasche verletzt hatte. Gegen den Senior, der als Patient in der Klinik war, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes.

Warum der betagte Patient gewalttätig wurde, ist noch unklar. Laut einer gemeinsamen Sonderpressemeldung der Staatsanwaltschaft Siegen, des Polizeipräsidiums Hagen und der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein griff der Mann kurz nach Mitternacht zunächst eine 38-jährige Krankenschwester mit der Glasflasche an.

Durch den Schlag erlitt die Frau eine leichte Verletzung, die Flasche zerbrach dabei. Als die Schwester floh, folgte der Senior ihr mit der nun abgebrochenen Flasche in der Hand.

Die Krankenschwester konnte sich im Stationszimmer einschließen und rief von dort per Telefon Verstärkung aus dem Haus zu Hilfe. Der 83-Jährige begab sich unterdessen – ebenfalls aus bisher ungeklärten Gründen – in ein mit zwei Personen belegtes Patientenzimmer und hielt die Tür von innen zu.

Als einer der Patienten den ungebetenen Gast ansprach, stach dieser „dem 45-Jährigen den abgebrochenen Flaschenhals vollkommen unvermittelt in den Bauch. Das Opfer trug allerdings Glückerweise nur eine leichte Verletzung davon“, vermeldet die Polizei nach ersten Ermittlungen und Zeugenaussagen.

Polizei setzt zunächst Pfefferspray ein

Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei forderte den 83-Jährigen mehrfach vergeblich auf, von seinem Tun abzulassen und seine Waffe aus der Hand zu legen. Schließlich setzten die Beamten Pfefferspray gegen den Mann ein, das jedoch laut Pressemitteilung „ohne Wirkung“ blieb.

Als der 83-Jährige dann auch die Polizisten mit der Flasche attackieren wollte, stoppten die Beamten ihn mit einem Schuss ins Bein. Die Verletzung wurde im Krankenhaus versorgt. Zur Motivlage des 83-Jährigen liegen noch keine genaueren Erkenntnisse vor.

Eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Hagen wurde eingerichtet „und hat ihre Ermittlungen unverzüglich aufgenommen“, heißt es im Pressebericht. Alle verletzten Personen seien „wohlauf“ meldete das St. Marien-Krankenhaus.