Kreuztal. . Der Brand in einer Obdachlosenunterkunft in Kreuztal-Buschhütten hat zwei Todesopfer gefordert. Bei den Verstorbenen handelt es sich nach Polizeiangaben vermutlich um einen 50-jährigen und einen 69-jährigen Hausbewohner. Jede Hilfe kam für die beiden Männer zu spät. Die Leichen werden am Donnerstag obduziert. Ursache für das Feuer könnten nach ersten Ermittlungen noch glimmende Tabakwaren gewesen sein.
Die Polizei war von der Feuerwehr am Dienstagabend gegen 23.30 Uhr über den Ausbruch der Flammen im Dachgeschoss des Wohnheimes in der Hüttenstraße informiert worden. Eine Zivilstreife der Wache Kreuztal traf noch vor der Feuerwehr am Einsatzort in Kreuztal-Buschhütten ein. Zu diesem Zeitpunkt brannte der Dachstuhl der Obdachlosenunterkunft bereits lichterloh und in voller Ausdehnung. Die Polizisten versuchten zwar noch, sich in das Dachgeschoss zu begeben. Dieses war jedoch aufgrund der erheblichen Brand- und Rauchentwicklung nicht mehr möglich.
Beim Kampf gegen das Feuer im Dachgeschoss des Hauses bot sich für die Löschkräfte ein erschreckendes Bild. Zwei männliche Leichen lagen in den Räumen. Die Polizei geht nach aktuellen Ermittlungen davon aus, dass es sich bei den Toten um einen 50-jährigen und einen 69-jährigen Bewohner des Odachlosenheims handelt. Hunderprozentig geklärt ist die Identität noch nicht. Insgesamt sind in der Unterkunft sieben Personen gemeldet, aller mit deutscher Nationalität.
Drei Bewohner bringen sich selbst in Sicherheit
Als das Dachgeschoss Feuer fing, hielten sich nach Angaben der Polizei insgesamt fünf Menschen in dem Objekt auf. Die beiden Männer in der obersten Etage kamen ums Leben, drei im Erdgeschoss wohnende Männer brachten sich selbst in Sicherheit . Anschließend alarmierten sie die Feuerwehr. Zwei weitere Bewohner befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes außer Haus. Der Bürgermeister der Stadt Kreuztal, Walter Kiß, erschien noch in der Brandnacht vor Ort und machte sich ein Bild von der Lage. Ebenso Mitarbeiter des Kreuztaler Ordnungsamtes, die sich unverzüglich um eine anderweitige Unterbringung der obdachlosen Bewohner kümmerten.
Rauchschwaden über der HTS-Schnellstraße
Starke Rauchschwaden des brennenden Dachstuhls zogen auch in Richtung der nahe gelegenen HTS-Schnellstraße. Die Polizei warnte die Verkehrsteilnehmer mit einem Absicherungsfahrzeug vor der Rauchgefahr. Eine Sperrung der HTS war nicht notwendig. 45 Feuerwehrleute der Löschgruppen aus Kreuztal, Buschhütten und Fellinghausen bekämpften den Brand. Unterstützung kam von zwölf Einsatzkräften des Rettungsdienstes DRK Eichen, aus Kredenbach und der Hauptamtlichen Wache Siegen. Zusätzlich wurden auch noch mehrere Notfallseelsorger angefordert.
Zwei Tote bei Hausbrand
Glimmende Tabakwaren vermutliche Brandursache
Die Brandermittler des Siegener Kriminalkommissariats 1 nahmen bereits in der Nacht ihre Arbeit auf. Allerdings unter erschwerten Bedingungen. Weil die Lehmdecken des Dachgeschosses voller Löschwasser waren, bestand Einsturzgefahr. In die Untersuchungen zur Brandursache wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Siegen auch ein unabhängiger Brandsachverständiger einbezogen. Er kam vor Ort zu dem Ergebnis, dass ein technischer Defekt als Ursache mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Das Feuer im Dachstuhl dürfte vielmehr durch Fahrlässigkeit entstanden sein. Wahrscheinlich haben noch glimmende Tabakwaren den Brand ausgelöst.