Siegen/Hilchenbach. .

Auch 2012 dreht sich bei KulturPur alles um Stars und Sternchen: Junge, alte, große, kleine, legendäre – in diesem Jahr holt das Festival vom 24. bis 27. Mai die Sterne sogar ins Zelt.

Licht, Luft und ein atemberaubender abendlicher Sternenhimmel über schneeweißen Theaterzelten bilden die Kulisse des wohl spektakulärsten Festivalpanoramas in Südwestfalen.

Eine Stärke, die den Machern des internationalen Musik- und Theaterfestivals KulturPur sehr wohl bewusst ist und die sie seit der Festival-Erstausgabe 1991 immer wieder in das Programm einbetten (z.B. die Waldsinfonie 2007). So dreht sich auch 2012 bei KulturPur alles um Stars und Sternchen: Junge, alte, große, kleine, legendäre – in diesem Jahr holt das Festival die Sterne sogar ins Zelt.

Queen als Tanztheater

Gleich zu Beginn verbeugt sich das Essener Aalto-Ballett in Soli, Pas de deux und Ensembleformationen vor einer der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten: In der Tanzhommage an Queen (24.5.) lässt es den unverwechselbaren Sound der Gruppe wieder aufleben und zeigt, warum die kraftvollen Rock’n’Roll- und Funkrhythmen, die eingängigen Melodien und die Stimme von Freddie Mercury das Publikum bis heute in ihren Bann ziehen.

Inszeniert von Choreographie-Ikone Ben van Cauwenbergh verbindet das hochkarätige Stück die verschiedenen Facetten und Charaktere der Queen-Musik bewusst mit klassischen Elementen des Tanzes und verzichtet dabei auf „kritische Auseinandersetzungen“ zwischen „Tradition und Moderne“ – getreu einem Freddie Mercury-Motto, der nichts weiter wollte, als „sein Publikum auf höchstem Niveau unterhalten.“ Das Aalto Ballett Theater zeigte „Tanzhommage an Queen“ erstmals im März 2009, seitdem hat sich das Stück zum Markenzeichen der Essener Compagnie entwickelt und geht bis heute fast immer ausverkauft über die Aalto-Bühne.

Sinfonie der Sterne

Dass Sternschnuppen angeblich Wünsche erfüllen, hat wohl jeder schon einmal gehört, dass aber auch Wünsche die Sterne zum Funkeln bringen können, beweist einen Tag später die aufwändige Klassik-Produktion Sinfonie der Sterne (25.5.). Unter der „Fuchtel“ des neuen Chefdirigenten Charles Olivieri-Munroe widmen sich die südwestfälischen Philharmoniker neben aufwändigen Titeln aus dem Kosmos von Wagner, Bruckner oder Strauss hell leuchtenden Kino-Klassikern aus Star Wars und Space Odyssee genauso wie dem Oscargewinner Avatar mit der Musik von James Horner und auch ein Pop-Medley wird dabei sein.

Anett Lousian

Später am Abend geht es sphärisch weiter mit einer Sängerin, der die Qualitäten einer Edith Piaf oder Patricia Kaas nachgesagt werden. Klein und doch mit ungeheurem Können beeindruckte Annett Louisan (25.5.) bereits bei KulturPur 2008, inzwischen hat sie sich musikalisch weiterentwickelt. Unter dem Titel „akustisch. persönlich. live.“ macht die Sängerin mit der unverwechselbaren Stimme nun erneut Station auf der Ginsberger Heide, um ihre Musik hautnah in Club-Atmosphäre zu präsentieren. Begleitet von drei Musikern und mit ihrem Album „In meiner Mitte“ im Gepäck, sucht sie den engen Kontakt zum Publikum.

Wahn & Witz im Wald II

Mit beiden Beinen auf dem Boden (meistens) präsentieren sich dann die Hochkaräter am KulturPur-Samstag. Den Auftakt macht Teil II der erfolgreichen Eigenproduktion Wahn & Witz im Wald (26.5.), mit sechs vielfach prämierten Comedians und Kabarettisten, die Scharfzüngiges zur Prime-Time um 19.30 Uhr servieren: Moderiert von Sebastian Pufpaff und virtuos unterstützt von DUEL, den „kammermusikalischen Marx-Brothers“ Laurent Cirade und Paul Staïcu, begleiten Peter und Willi Podewitz die Moderation einer Burka-Modenschau mit politischem Koma-Plauschen, das selbst der wohlmeinende Tadel von Helfried nur noch weiter auf die Spitze treibt.

Ian Anderson

Anschließend zeigt eine echte Legende im großen Theaterzelt, was sie musikalisch drauf hat: Mit seiner Band Jethro Tull feierte Ian Anderson seine größten Erfolge und seit Jahrzehnten sind Songs wie „Locomotive breath“ oder „Aqualung“ Meilensteine der Rockmusik. Nun wird Jethro Tulls legendäres Konzept-Album „Thick As A Brick“ von Ian Anderson mit Band (26.5.) komplett live aufgeführt. Anlass dafür ist das 40-jährige Jubiläum des 45-minütigen Werks. Kunstvoll-filigran arrangiert und stilistisch vielschichtig enthält es Anspielungen auf melodischen Rock, Folklore und Jazz. In der zweiten Hälfte des KulturPur-Konzerts schließt sich die brandaktuelle Fortsetzung des Rock-Meilensteins „Thick As A Brick 2“ an, die am 20. März herauskommt.

Tim Bendzko

Nur noch kurz die Welt retten“ und „Wenn Worte meine Sprache wären“ sind die Megaseller von Tim Bendzko (27.5.), dem KulturPur Musik-TopAct am Sonntag. Zwar steht der sympathische Berliner erst seit 2009 auf den ganz großen Bühnen – doch seitdem geht es steil bergauf. Kein Newcomer vor ihm schaffte es, ein Debüt-Album und die ersten beiden Singles gleichzeitig in den Top Ten der Charts zu halten.

Mother’s Finest

Noch ein Stückchen rustikaler geht es anschließend im benachbarten Theaterzelt zur Sache. In bester KulturPur-Tradition kommt auf vielfachen Publikumswunsch nach Roger Chapman, Spencer Davis Group oder The Sweet mit Mother’s Finest (27.5.) wieder eine echte Rocklegende auf die Ginsberger Heide. Vor allem der Evergreen „Baby Love“ steht sicher bei jedem Classic Rock-Fan im Regal. Mit ihrer explosiven Mischung aus Rock, R&B, Jazz, Funk und Heavy Metal bringen die sechs Musiker aus Atlanta (davon vier aus der Originalbesetzung!) das kleine Zelt am Sonntag zum Beben.

Programm KulturPur 2012

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Gentleman

Den Abschluss des Star-Aufgebots macht am Pfingstmontag ein international gefeierter Musik-Act namens Tilmann Otto – den meisten besser bekannt als Gentleman. Spätestens nach seinem Hit „Superior“ ist Gentleman einer der wenigen Reggaemusiker, die auf den großen Bühnen in Europa, Afrika und in den USA spielen und deren Musik auch in Jamaika, der Heimat des Reggae, das Publikum zum „grooven“ bringt. Nach einer ausgedehnten Tournee durch Nord- und Südamerika starten Gentleman & The Evolution am 28. Mai ihre deutsche Festival-Saison und beenden gleichzeitig KulturPur.