Kreuztal. Außer für das Wasserwerk hat die Stadt in Ferndorf nun auch einen Bauplatz für das Feuerwehrgerätehaus gefunden. Ein Baubeginn ist sofort möglich.

In Kreuztal ist Bewegung. Auf drei ehemaligen Gewerbegrundstücken wird die Stadt eigene Einrichtungen unterbringen: in Ferndorf die künftig vereinigte Feuerwehreinheit Kredenbach-Ferndorf, ebenfalls in Ferndorf das Wasserwerk und in Kreuztal-Mitte vorübergehend eine Unterkunft für Geflüchtete.

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Das neue Feuerwehrgerätehaus Ferndorf-Kredenbach wird in Ferndorf gebaut. Bauplatz wird das Grundstück des ehemaligen Bauunternehmens Lothar Bub. „Das Grundstück ist uns angeboten worden“, bestätigt Stadtkämmerer Michael Kass im Gespräch mit dieser Zeitung.

Für Feuerwehrgerätehaus kein Bebauungsplan mehr nötig

Die Feuerwehreinheiten Ferndorf und Kredenbach sind beide an beengten Standorten mit ungünstiger Verkehrsanbindung untergebracht, die Gerätehäuser aus dem Jahr 1961 sind sanierungsbedürftig. Anfang 2023 hatte die Verwaltung einen Neubau neben McDonald’s in Ferndorf vorgeschlagen. Was die Stadt als Vorteil eingeschätzt hatte, nämlich die unmittelbar gegenüber liegende künftige Einmündung der Südumgehung, war aus Sicht des Landesbetriebs Straßen NRW ein K.-o.-Kriterium: Die dann entstehende Ampelkreuzung ist nicht gewünscht. Die Verwaltung schlug daraufhin einen Bauplatz an der B 508 auf der freien Strecke zwischen Kredenbach und Ferndorf vor. Dafür wurde die Aufstellung des Bebauungsplans „Feuerwehrgerätehaus Auf dem Scheidt“ eingeleitet.

Wo einst die Bauunternehmung Lothar Bub arbeitete, wird das neue Feuerwehrgerätehaus Ferndorf-Kredenbach errrichtet.
Wo einst die Bauunternehmung Lothar Bub arbeitete, wird das neue Feuerwehrgerätehaus Ferndorf-Kredenbach errrichtet. © WP | Steffen Schwab

„Städtebaulich war das nicht optimal“, räumt Michael Kass ein – die Wiese unter der Hochspannungsleitung zwischen beiden Stadtteilen ist landwirtschaftliche Fläche. Der nun erworbene Standort sei „natürlich von der Lage her besser“, auf dem Gelände steht derzeit noch eine Lagerhalle, unweit auf der anderen Straßenseite der B 508 befindet sich die neue Rettungswache. Die Fläche sei groß genug, um das Konzept für das neue gemeinsame Gerätehaus er beiden Einheiten auch dort zu verwirklichen. Mit dem Unterschied, dass dort kein Bebauungsplanverfahren abgewartet werden muss. „Das gehen wir jetzt sofort an.“ Im Haushalt der Stadt ist das Vorhaben mit vier Millionen Euro veranschlagt.

Am Aherhammer 6 wohnten nach dem Wegzug von Omnitron Griese Geflüchtete. Hier wird nun für das Wasserwerk umgebaut.
Am Aherhammer 6 wohnten nach dem Wegzug von Omnitron Griese Geflüchtete. Hier wird nun für das Wasserwerk umgebaut. © WP | Steffen Schwab

Wasserwerk zieht auf den Aherhammer

Ebenfalls nach Ferndorf zieht das städtische Wasserwerk. Das Grundstück Aherhammer 6 mit Wohnhaus und Maschinenhalle gehört der Stadt schon seit 2015; in dem Wohnhaus wurden zunächst Flüchtlinge untergebracht. Der Akkuhersteller Omnitron Griese war in einen eigenen Neubau ins Hilchenbacher Gewerbegebiet Vordere Insbach umgezogen, vorher hatte am Aherhammer eine Spedition ihren Sitz.

Baubetriebshof und Wasserwerk platzen aus den Nähten.
Baubetriebshof und Wasserwerk platzen aus den Nähten. © WP | Steffen Schwab

Das Wasserwerk werde komplett mit gewerblicher und kaufmännischer Abteilung umziehen, erklärt Michael Kass, der auch 1. Betriebsleiter ist. Zur Belegschaft gehören elf gewerbliche, vier kaufmännische Kräfte und auch ein Azubi. Bisher ist das Wasserwerk Nachbar des städtischen Baubetriebshofs an der Siegener Straße in der Stadtmitte. Die Betriebe, so Kass, „platzen aus allen Nähten“. Nach Abschluss der Detailplanungen soll im Herbst mit dem Umbau begonnen werden. Die Gebäude werden entkernt und neu ausgebaut. Zwei Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Die frei werdenden Räume an der Siegener Straße wird der Baubetriebshof mit übernehmen.

Neue Flüchtlingsunterkunft in der Stadtmitte

Mit ins Spiel kommt an dieser Stelle das Gelände der Firma Pospischil an der Leystraße in direkter Nachbarschaft von Baubetriebshof und Feuerwehrgerätehaus. Die Firma, die Werbeprodukte und Aufkleber hergestellt hat, ist in Insolvenz gegangen und hat Ende 2023 ihren Betrieb eingestellt. Die Stadt hat das mehrere tausend Quadratmeter große Gelände mit Bürotrakt, Lager und Fertigung jetzt gekauft. „Für uns ist das ein strategisch wichtiges Grundstück“, sagt Stadtkämmerer Michael Kass, das die Stadt sich im Rahmen ihrer Bodenvorratspolitik gesichert habe. Was dort langfristig entstehen soll, sei offen. „Sehr zeitnah“ werde nun allerdings der Bürotrakt umgebaut, um dort eine Unterkunft für etwa 60 Asylsuchende zu schaffen. Die Stadt brauche die neuen Unterbringungsmöglichkeiten, weil die Kapazität im Gebäude der ehemaligen Grundschule Eichen bald erschöpft ist.

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