Die Kombi-Lösung für Stadthalle und Schulerweiterung ist richtig. Und richtig ist es auch, auf Bürgerinnen und Bürger zu hören, meint Steffen Schwab.
Rund 3000 Unterschriften unter das Bürgerbegehren für die Kombi-Lösung – das sind ungefähr so viele Stimmen wie Grüne und FDP oder Grüne und UWG bei der letzten Kommunalwahl in Kreuztal zusammen bekommen haben. Und angesichts des Tempos, in dem diese Unterstützung aufgebaut wurde, war anzunehmen, dass ein Bürgerentscheid nicht anders ausgefallen wäre. Von daher war es zumindest von der am Donnerstag entstandenen Ratsmehrheit gut, auf dieses Votum zu hören.
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Bürgerentscheide sind nicht immer klug – der im vorigen Jahr in Siegen zum Fortbestand der von Eltern dann doch nicht gewählten Haupt- und Realschulen jedenfalls nicht. Das Kreuztaler Votum für die Kombi-Lösung ist aber richtig: Vielleicht entsteht im Schulzentrum am Ende nicht die ganz große Architektur. Aber eine Veranstaltungshalle, die vielfältig nutzbar ist und die auch als Schulaula dient. Und die eigentlich jetzt schon benötigten Etagen mit zusätzlichen Klassenräumen. Kurzum: das, was Kreuztal braucht.
Den zuerst vier, zuletzt drei Fraktionen ist vorzuhalten, dass sie bis zum Schluss ungeschickt agiert und dabei riskiert haben, dass Kreuztal auf Dauer ganz ohne Stadthalle dasteht, in der Konsequenz auch ohne Kreuztalkultur, das viel mehr bedeutet als nur eine Veranstaltungsreihe mit Gastspielen, sondern auch für die Kreativen in der Stadt selbst eine wichtige Plattform ist. Als sie den Parkplatz Stählerwiese zum Stadthallen-Standort machen wollen, provozieren sie eine Online-Petition. Als sie im Rat einen Schulbau durchsetzen und die Stadthalle ganz weglassen, kassieren sie das Bürgerbegehren. Und als der Rat sich dann damit befasst, stellen sie auch noch die Kompetenz der Bürgerinnen und Bürger in Frage. Dabei wäre spätestens dann Demut angebracht gewesen. Zumal beim folgenden Ja zu acht Millionen Euro für das Buschhüttener Freibad klar werden musste, dass Kreuztal nie wieder Geld in eine neue Stadthalle wird investieren können. Nie wieder. Oder eben jetzt.
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Kreuztal hat mit der Zerstörung seiner fast fertig neu gebauten Stadthalle ein großes Unglück erlitten. Beim Umgang mit solchen Ereignissen können Fehleinschätzungen passieren, von denen auch SPD und Bürgermeister nicht ganz frei sind – auch sie hätten schon vor über einem Jahr eine offene Diskussion in der Stadt anstoßen können. Zum Glück gibt es aber auch außerhalb der Gremien engagierte Menschen, die das wieder zurechtrücken. Zum Beispiel mit einem Bürgerbegehren.
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