Netphen. Auch zu den beiden Bauvoranfragen für Windräder in Afholderbach sagt die Stadt Netphen Nein. Vom Tisch ist das Thema damit aber nicht.
Die Stadt Netphen versagt auch zu den beiden bei Afholderbach beantragten Windrädern mit Gesamthöhen von jeweils 285 Metern ihr Einvernehmen. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss bei vier Gegenstimmen der SPD mit Mehrheit beschlossen.
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Ob dieses Votum Bestand hat, ist offen. Die beiden Standorten liegen in den - allerdings durch einen Beschluss des Regionalrats überholten - Windenergiebereichen, die die Bezirksregierung im Entwurf des Regionalplans festgelegt hat. Allerdings erkennt die Stadt diesen Bereich nicht an, weil er den von Arnsberg generell angelegten Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung nicht einhält. Dagegen steht die Auffassung der Bezirksregierung, dass der Ortsteil Sohlbach zu klein sei, um als „Ortslage“ eingestuft zu werden.
SPD Netphen will Kurswechsel und zustimmen
Bisher hat die Stadt für alle 33 in den letzten Monaten beantragten neuen Windkraftanlagen ihr Einvernehmen versagt hat, weil alle außerhalb der zuletzt vom Regionalrat empfohlenen Bereiche liegen. Das würde auch für die beiden Anlagen nordwestlich von Sohlbach zutreffen. Ginge es allerdings nach dem Regionalplan-Entwurf, hätten zumindest sechs der 33 und wohl auch die beiden Afholderbacher Standorte eine Aussicht auf Genehmigung.
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Mit dem pauschalen Nein habe sich die SPD-Fraktion „schwergetan“, begründete Dr. Gerrit Kampmann (SPD) den Kurswechsel seiner Fraktion. Den Standorten in Afholderbach werde die Fraktion nun zustimmen, weil sie innerhalb eines vorgesehenen Windenergiebereiches liegen. Kampmann sprach sich dafür aus, dass die Stadt nachträglich auch das Einvernehmen zu den anderen sechs Standorten innerhalb von Windenergiebereichen erklärt, nämlich denen am Homerich bei Herzhausen und Frohnhausen und einigen an der Obernautalsperre. Zudem solle die Stadt „mittelfristig in eine Positivplanung einsteigen“, also aktiv selbst weitere Windenergiebereiche festlegen. Über das bisher nur schleppende Genehmigungsverfahren sei seine Fraktion „sehr enttäuscht“: „Wir möchten schneller Klarheit haben.“
Windräder in Netphen können trotzdem genehmigt werden
Beigeordneter Andreas Fresen riet dazu, bei der bisherigen Linie zu bleiben. Waldgenossenschaften wünschten zwar positive Entscheidungen, um Flächen für Windräder verpachten zu können. „Es muss aber gewährleistet sein, dass wir nicht ganz Netphen verspargeln.“ Nach Einschätzung der Verwaltung würden bereits auf den bisher diskutierten Windenergiebereichen 50 Anlagen möglich, für 40 würden derzeit Bauanträge vorbereitet. Es gebe auch keinen Grund, gefasste Beschlüsse aufzuheben. Wenn Baurecht möglich wäre, würde der Kreis das Einvernehmen der Stadt „ersetzen“: „Es kann uns nichts weglaufen.“ Nach den bisherigen Absagen aus Netphen habe die Kreisverwaltung die Bezirksregierung eingeschaltet, die den Kreis zu einer Genehmigung anweisen könnte. „Die Antwort steht noch aus. Wir hängen ein bisschen in der Luft.“
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Bisher gibt es im Stadtgebiet nur drei Windräder bei Salchendorf. Im Bereich Hellerkopf auf der Höhe zwischen Sieg- und Werthetal hat die Kreisverwaltung für zwei Standorte positive Vorbescheide erlassen.
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