Siegen. In Siegen stehen wieder Busse still. Rund 10 Prozent der Fahrplanleistung ist vom Streik betroffen.

In Siegen-Wittgenstein wurde am Donnerstag der Nahverkehr bestreikt, dazu hatte die Gewerkschaft ver.di aufgerufen.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Wie die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) mitteilten, hatte der Streik nur geringe Auswirkungen auf den Busverkehr. Grund ist, dass ein Großteil der Fahrleistungen im Verkehrsgebiet Westfalen-Süd von privaten Busunternehmen erbracht wird, die von dem Tarifstreit nicht betroffen sind. Tarifvertraglich beschäftigt sind insgesamt 40 Mitarbeitende der VWS. 30 davon seien am Donnerstag nicht zum Dienst angetreten, sondern schwingen die Streik-Keule. Eine Verlängerung des Streiks werde nicht erwartet, so Stephan Boch, Sprecher der VWS.

Auch interessant

Ver.di: Weiterer Warnstreik „unbedingt erforderlich“

Hintergrund des Warnstreiks sind die im Januar gestarteten Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Gestreikt wird vor allem gegen die von den Arbeitgebern geforderte Erhöhung der Arbeitszeit auf 43 Stunden pro Woche. Die Gewerkschaft ver.di fordert insbesondere zusätzliche freie Tage. Der Krankenstand sei vor allem bei den Fahrern sehr hoch.

Wir fühlen uns mittlerweile wie Blitzableiter, die für diese verkorkste Situation im ÖPNV und für die Fehlentscheidungen der Politik herhalten müssen.
Busfahrer

„Das Verhalten der Arbeitgeber, auf die berechtigten Forderungen der Beschäftigten nicht einzugehen, sondern zudem mit Gegenforderungen zu reagieren, die faktisch dann auch noch zu weiteren Belastungen der Beschäftigten führen, macht einen weiteren Warnstreik unbedingt erforderlich“, so Nils Graf, Gewerkschaftssekretär für den ver. di-Bezirk Südwestfalen. „Wir fühlen uns mittlerweile wie Blitzableiter, die für diese verkorkste Situation im ÖPNV und für die Fehlentscheidungen der Politik herhalten müssen, welche in der Region Siegen Wittgenstein seinerzeit dafür gesorgt hat, dass der öffentliche Nahverkehr privatisiert wurde“, erzählt ein Fahrer.

Auch interessant

Am Freitag gehen die Tarif-Verhandlungen für die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs in die zweite Runde.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++