Kaan-Marienborn. Viel Verkehr ist auf der Hauptstraße in Siegen Kaan-Marienborn immer - nun ist sie auch noch Ausweichroute für die Schleifmühlchen-Großbaustelle.

Die Grundschule Kaan-Marienborn liegt direkt an der Hauptstraße. Die Landesstraße 719 ist schon zu „normalen“ Zeiten eine hochfrequentierte Route für den Durchgangsverkehr Richtung Feuersbach, Wilnsdorf-Niederdielfen und Netphen-Deuz. Derzeit – und noch für einige Jahre – kommt ihr aber besondere Bedeutung zu, weil sie die nördliche Hauptumgehungsstrecke für die Großbaustelle Schleifmühlchen ist. Der Verkehr Richtung Wilnsdorf kann nicht mehr über die gesperrte B 54 fahren, sondern zu großen Teilen über Kaan-Marienborn. Die Gefahr im Straßenverkehr für Schulkinder steigt dadurch noch einmal an.

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Die Kommunalpolitik hat sich des Themas nun angenommen. Generell sei die Lage an der Straße und ihrer hohen Verkehrsdichte kritisch, so CDU, SPD, Grüne, Linke und Volt in einem gemeinsamen Antrag, über den zuerst der Bezirksausschuss Siegen-Ost am Donnerstag, 25. Januar, in der Weißtalhalle berät. „Die Sicherheit der Schulkinder sowie der anderen Fußgänger in diesem Bereich ist von größter Bedeutung“, heißt es darin. Denn durch hohe Frequenz und Geschwindigkeit des Verkehrs gebe es ein erhebliches Unfallrisiko, vor allem zu den Stoßzeiten, wenn die Kinder die Schule betreten oder verlassen.

Auch an dieser Hauptstraße in Siegen wird geparkt - das macht es für Schulkinder noch gefährlicher

Erschwerend kommt außerdem die Parksituation hinzu, berichten Anwohner: Wie an so vielen wichtigen und stark frequentierten Verkehrsachsen in Siegen darf auch an der Hauptstraße längs der Fahrtrichtung geparkt werden. Es komme häufiger zu unübersichtlichen Verkehrssituationen; auch Kinder könnten demnach zwischen hier abgestellten Fahrzeugen hervortreten.

Die Sicherheit der Schulkinder sowie der anderen Fußgänger in diesem Bereich ist von größter Bedeutung.
Fünf Fraktionen - in ihrem Antrag

Das Risiko von Verkehrsunfällen würde durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung deutlich sinken, weshalb die fünf Fraktionen nun Tempo 30 im Bereich der Grundschule Kaan-Marienborn fordern. Denn ein weniger hohes Tempo ermögliche Autofahrern mehr Reaktionszeit, was besonders in Bereichen und Zeiten mit hohem Fußgängeraufkommen entscheidend sei. Es ist erwiesen, dass Reaktionszeit und auch physikalischer Bremsweg mit zunehmender Geschwindigkeit exponentiell ansteigen. Außerdem sinkt mit weniger Tempo die Schwere von Verletzungen für den Fall, dass es zu einer Kollision käme.

Der Spazierweg Richtung Siegen-Feuersbach ist beliebt. Wenn der kleine Parkplatz an der L 719 voll ist, wird auch in der Umgebung geparkt.
Der Spazierweg Richtung Siegen-Feuersbach ist beliebt. Wenn der kleine Parkplatz an der L 719 voll ist, wird auch in der Umgebung geparkt. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Die Maßnahme würde eine ruhigere und sicherere Umgebung für die Schülerinnen und Schüler schaffen, so die Fraktionen weiter; Eltern und Lehrkräfte müssten sich weniger Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen. Generell sei es erstrebenswert, Schulbereiche sicherer zu gestalten und in Nähe von Bildungseinrichtungen für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen.

Gefahrenstelle Feuersbacher Furt in Siegen: Wildes Parken führt zu Gefahren

Ein ganz ähnliches Problem gebe es zudem wenige Meter weiter Richtung Siegener Innenstadt, in der Max-Planck-Straße. Die werde von durchaus vielen Autofahrern als Durchfahrtsstraße genutzt, zum Teil werde auch deutlich zu schnell gefahren. Darauf weisen Grüne, Linke und Volt in einem weiteren Antrag hin – und dass hier viele Familien mit Kindern leben. Daher sollen auch hier Maßnahmen getroffen werden, um den Verkehr zu reduzieren: Sowohl in der Menge, als auch im Tempo. Dies sei von einer großen Mehrheit der Anwohner so gewünscht, wie eine entsprechende Abfrage ergeben habe.

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Und auch in der anderen Richtung, Richtung Feuersbach, gibt es Verkehrsprobleme. Denn dort, im Bereich Feuersbacher Furt, werde „wild geparkt“, es komme regelmäßig zu gefährliche Situationen zwischen Fußgängern und Radfahrern auf der einen und Autofahrern auf der anderen Seite. Das betreffe vor allem den Bereich zwischen der Einmündung der Straße „In der Steinwiese“ vom Gewerbegebiet und dem kleinen Wanderparkplatz am beliebten Spazierweg nach Feuersbach. Der ist allerdings eher provisorischer Natur, weshalb ein „richtiger“ Wanderparkplatz die Gefahrensituation entschärfen könne. Denn anstatt irgendwo in der Umgebung zu parken und dann über die Hauptstraße zu gehen, dabei den Tempo-70-Abschnitt zu queren, würde so ein sicherer Startpunkt für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen. Auch der Verkehrsfluss auf der L 719 könnte sich so verbessern, heißt es weiter von SPD, Grünen, Linken und Volt.