Siegen. Neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden bei Eierstock- und Gebärmutterkrebs: Experten informieren am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen.
Der aktuelle Stand der Therapien gegen Gebärmutter- und Eierstockkrebs war Thema einer Fortbildung des gynäkologischen Krebszentrums am Diakonie Klinikum Jung-Stilling. Die Behandlungsmethoden „entwickeln sich umfangreich weiter“, heißt es dazu in einer Mitteilung. Referenten waren Privatdozent Dr. Florian Heitz, Leitender Oberarzt der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie der Ev. Kliniken in Essen-Mitte, und Privatdozent Dr. Marco J. Battista, seit dem Jahreswechsel Chefarzt der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie im Siegener Diakonie Klinikum. Organisiert wurde die Veranstaltung von seinem Vorgänger Dr. Volker Müller, der die Fachabteilung vor seinem Wechsel in den Ruhestand 19 Jahre lang als Chefarzt verantwortete.
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Florian Heitz war bei dem Hybrid-Seminar online aus Essen zugeschaltet und sprach über Therapien bei Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Dabei stellte er neue Medikamente vor wie sogenannte PARP-Inhibitoren und Checkpoint-Inhibitoren. Letztere lösen „die Handbremse des menschlichen Immunsystems und befähigen körpereigene Kräfte, um selber gegen den Krebs zu kämpfen“, wie die Diakonie erläutert. PARP-Inhibitoren wiederum „unterdrücken den DNA-Reparaturmechanismus der Tumorzellen und führen nach einer Chemotherapie zu deutlich höheren Überlebensraten“.
Siegen: Behandlung von Gebärmutterkrebs wird von Fall zu Fall spezifischer
Neben Eierstock- ging es in der Fortbildung auch um Gebärmutterkrebs, genauer gesagt um das Endometriumkarzinom. Dabei entarten die Schleimhautzellen im Inneren der Gebärmutter. Es ist die häufigste genitale Krebserkrankung bei Frauen. In Siegen vor Ort referierte Marco J. Battista. Der Chefarzt stellte die molekulare Klassifikation des Endometriumkarzinoms vor: „Um sich für eine entsprechende Therapie zu entscheiden, gewinnen die vier Subtypen zunehmend an Bedeutung.“ In Verbindung mit klinischen Charakteristika wie dem Alter bei der Diagnose und dem Tumorstadium erlaube die Subtypisierung eine bessere prognostische Trennschärfe. Die Wahl der Therapiestrategie – ob Operation, Bestrahlung, Chemotherapie oder eine Kombination der Behandlungsverfahren – könne so spezifischer und individueller getroffen werden.
Siegen: Fortbildung zu „modernen Krebstherapien in der Frauenheilkunde“
Dr. Marco J. Battista lädt Fachpersonal zur nächsten Fortbildungsveranstaltung ein. Diese findet am Samstag, 27. April, von 9 bis 14 Uhr im Hörsaal des Verwaltungsgebäudes B am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Wichernstraße 40 in Siegen, statt. „Auch dann geht es wieder um Neuigkeiten zu modernen Krebstherapien in der Frauenheilkunde“, so die Ankündigung.
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