Neunkirchen. Die Wahlbeteiligung war sehr gering. Beinahe wäre die Wahl auch am Hackerangriff auf die Südwestfalen IT gescheitert.
Die Gemeinde Neunkirchen hat einen neuen Bürgermeister: Marco Schwunk (parteilos), der mit Unterstützung aller vier im Rat vertretenen Parteien angetreten war, hat die Wahl am Sonntag, 3. Dezember, deutlich gegen Nina Lucke (parteilos) gewonnen. Der Kämmerer und Beigeordnete der Gemeinde Neunkirchen kam auf 2284 Stimmen, das sind 89,82 Prozent.Auf die medizinische Fachangestellte Nina Lucke entfielen 259 Stimmen (10,18 Prozent).
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Nur jeder Vierte ging zur Wahl
Schwunk lag bei der Auszählung in allen 14 Wahllokalen vorn. 10.111 Bürgerinnen und Bürger waren zur Abstimmung aufgerufen, 2.576 gaben schließlich ihre Stimme ab, davon rund 1400 per Briefwahl. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 25,48 Prozent. „Selbstverständlich nehme ich den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger an. Ich werde den guten Kurs beibehalten, auf den die Gemeinde Neunkirchen während der vergangenen Jahren gebracht wurde“, freute sich Marco Schwunk nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses.
Seit 2012 ist Marco Schwunk Kämmerer der Gemeinde Neunkirchen. 2019 übernahm er die Funktion des Beigeordneten und war somit Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Bis 2021 leitete er zudem den Fachbereich Finanzen. Ferner ist der Eiserner Geschäftsführer der Kommunalen Betriebs-GmbH, also des Familienbads, und Vertreter in der Gesellschafterversammlung der Heller Grund GmbH & Co.KG, die als Investorengemeinschaft für die Umgestaltung der Ortsmitte mitverantwortlich ist. Der diplomierte Verwaltungs- und Betriebswirt ist außerdem mit der Haushaltsführung des Abwasserverbandes Hellertal (AVH) betraut.
Wahl für sieben Jahre
Schwerpunkte sollen in den nächsten sieben Jahren - den Rest der laufenden und die nächste fünfjährige Wahlperiode - im Bereich der schulischen Bildung, der Stadtentwicklung sowie in der Wirtschaftsförderung liegen. Für seine Amtszeit hat sich Marco Schwunk zudem die Unterstützung des Ehrenamts, die Weiterentwicklung des Umwelt- und Klimaschutzes und einen ausgeglichenen Haushalt auf die Fahnen geschrieben. Als Vater dreier Kinder liegt ihm nicht zuletzt die Stärkung von Familien am Herzen: „Neunkirchen soll ein lebenswerter Wohnort und ein attraktiver Arbeitgeber bleiben“, betont Schwunk.
Als die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl im Otto-Reiffenrath-Haus verkündet wurden, war auch Schwunks Ehefrau Miriam vor Ort. „Meine Dank gilt nicht zuletzt meinen Freunden und meiner Familie, die mich in der Entscheidung, als Bürgermeister zu kandidieren, immer unterstützt haben“, so der künftige Verwaltungschef. Die Mitbewerberin Nina Lucke war nicht zur Ergebnispräsentation gekommen
Eine Wahl war in Neunkirchen nötig geworden, weil der ehemalige Bürgermeister, Dr. Bernhard Baumann, sein Amt zum 1. Oktober auf eigenen Wunsch aufgegeben hatte und als Hauptgeschäftsführer zu den Bauverbänden NRW gewechselt war.
Hackerangriff stellte auch Wahltermin in Frage
Nach dem Cyberangriff auf die Südwestfalen IT (SIT) war zunächst fraglich, ob die Bürgermeisterwahl zum festgelegten Zeitpunkt würde durchgeführt werden können. Der fehlende Zugriff auf wichtige Daten führte etwa dazu, dass die Wahlbenachrichtigungen von der kommunalen Datenverarbeitungszentrale (kdvz) in Frechen auf den Weg gebracht und die Briefwahlunterlagen komplett händisch auf Papiervordrucken ausgestellt werden mussten. Die erste Einberufung der Wahlhelfer war unmittelbar vor dem Angriff erfolgt, ansonsten wäre die Durchführung der Wahl noch komplexer ausgefallen.
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