Siegen. Julian Arzdorf und Max Starke haben ein spannendes Strategiespiel entwickelt. Bisher gibt es aber nur ein einziges Exemplar.

Dieses Brettspiel fällt auf. Die bunten Farben, die liebevoll gestalteten Figuren, das aufwendig produzierte Spielmaterial: Das, was Julian Arzdorf und Max Starke sich ausgedacht haben, sticht heraus aus der Masse an Spielen, die in jedem Jahr neu auf den Markt kommen. Und auch die Spielidee ist etwas Besonderes. Seit drei Jahren arbeiten die beiden an ihrem Erstlingswerk „Qu’arz“.

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„Wir wollten etwas machen, dass es so nicht gibt“, sagt der Siegener Julian Arzdorf. Inspiriert wurden er und Max Starke von einem Spielprinzip, das oft bei Videospielen auftaucht. „Catch the flag“ heißt es und bedeutet übersetzt „Schnapp Dir die Flagge“. Und darum geht es auch bei „Qu’arz“. Alle Spieler versuchen, sich den wertvollen Kristall zu sichern und nach Hause zu holen. Doch das ist gar nicht so einfach. Die Spieler legen sich gegenseitig Steine, beziehungsweise Edelsteinbarrieren, in den Weg, schicken Monster ins Rennen um den begehrten Kristall und versuchen dabei nicht zu viel Energie zu verschwenden. Denn die gelben Glitzersteine sind rar.

Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt.
Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt. © WP | Carmen Thomaschewski

Alles dreht sich um den „Qu’arz“

Leichte Regeln und ein Spiel, das viele Möglichkeiten bietet, so haben sich die beiden Spieleentwickler „Qu’arz“ vorgestellt. „Das Spielziel und die Mechanik stehen schon seit einem Jahr“, sagt Julian Arzdorf. Was die größte Herausforderung noch sei, ist die Monster in ihrem Zusammenspiel auszubalancieren. Keine Figur darf zu stark oder zu schwach sein. Es gibt insgesamt bis zu vier Fraktionen, die um den Kristall kämpfen. In jeder einzelnen gibt es vier verschiedene Monster. Ein Bücherwurm, eine Möhre, ein Roboter. Die Figuren hat der 30 Jahre alte Julian Arzdorf modelliert. Im richtigen Leben ist er Illustrator und hat nicht nur die Monster gestaltet, sondern auch das Spielbrett und alles andere, was dazu gehört. Ausgedacht ist auch der „Qu’arz“, eine schillernde Figur, um dessen Gunst man in diesem Spiel wetteifert und der Namensgeber des Spiels ist.

Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt.
Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt. © WP | Carmen Thomaschewski

Die Spielidee hatte Max Starke, der 31 Jahre alt ist und als Arzt in Neunkirchen bei Siegburg arbeitet. Gemeinsam haben sie die Idee auf den Tisch gebracht. Zwei Freunde, die von Brettspielen begeistert sind und schon lange davon träumen, selbst etwas zu kreieren, das anderen Menschen Freude macht.

Wir wollten etwas machen, dass es so nicht gibt.
Julian Arzdorf, Spielentwickler

Crowdfunding soll Produktion unterstützen

Jetzt präsentieren sie ihr Spiel und holen sich Anregungen von anderen, die ihr Hobby teilen, wollen von ihnen wissen, was sie noch besser machen können. „Das kann man nur während des Spielens herausfinden“, sagt Julian Arzdorf. Mit ihrem Prototyp sind sie deshalb im ganzen Land unterwegs.

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Eine riesige Resonanz fand ihr „Qu’arz“ im Oktober auf der Spielemesse in Essen, eine der größten Veranstaltung für Brettspielfreunde in der Welt. „Es war toll, wie begeistert viele waren“, sagt Julian Arzdorf. Der Lohn für all die Arbeit und auch das Geld, das bereits in das Projekt geflossen ist. Wie viel insgesamt? 5000 bis 6000 Euro, für den Druck, die Produktion, für all die vielen Anpassungen und Veränderungen, das modulare Spielbrett. „Wir legen beide Wert auf eine ansprechende Optik“, sagt Julian Arzdorf. Deshalb sieht der Prototyp auch schon so aus, als ob man ihn direkt kaufen könnte. Doch noch gibt es nur dieses eine Exemplar.

Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt.
Der Siegener Julian Arzdorf und Max Starke haben zusammen ein Brettspiel entwickelt. Es heißt Qu‘arz. Im kommenden Jahr soll es veröffentlicht werden. Im Bild ist der Prototyp zu sehen. Er wurde auf der Spielemesse in Essen vorgestellt. © WP | Carmen Thomaschewski

Ihr Traum ist es, dass das Spiel im Handel gekauft werden kann, viele Menschen begeistert. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Im Oktober 2024 soll eine Crowdfunding-Kampagne starten. Auf der Internetseite „Gamefound“ können Interessierte dabei helfen, dass das Spiel verwirklicht werden kann, in dem sie einen Finanzierungsbeitrag leisten. Wenn eine bestimmte Summe erreicht wird, geht das Projekt in die Produktion und jeder, der sich an der Kampagne beteiligt hat, bekommt sein vorfinanziertes Exemplar. Wird das Finanzierungsziel nicht erreicht, fallen keine Kosten an.

Unterstützen

Qu’arz ist ein Spiel für zwei bis vier Personen, man spielt gegeneinander, und hat eine Dauer von 60 bis 120 Minuten, es ist geeignet ab 10 Jahren.

Wer sich an der Kampagne für die Finanzierung des Spiels beteiligen möchte, kann das unter www.gamefound.com. Dort besteht die Möglichkeit, sich zu registrieren, um informiert zu werden, wenn die Kampagne startet.

Unterstützt werden die beiden Spieleentwickler vom Verlag Till5am.

Eine schillernde Fantasiewelt, wie es sie noch nie gab

Was das Spiel kostet und wie die Kampagne ablaufen wird, das steht noch nicht fest. Aktuell gehe es darum, das Spiel bestmöglich zu balancieren, „damit es niemanden enttäuscht“, sagt Julian Arzdorf. Ideen für weitere Monster haben die beiden Spieleautoren auch schon auf Papier gebracht. Für eine mögliche Erweiterung. Eine aufregende Zeit. „Nach der Messe in Essen haben sich bereits mehr als 500 Leute bei ,Gamefound’ für das Spiel ,Qu’arz’ vormerken lassen“, freut sich Julian Arzdorf.

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Julian Arzdorf und Max Starke sind zuversichtlich, dass ihr Projekt auch auf anderen Tischen landet. Nicht nur, weil die Spielidee neu ist, weil so viele Details in dem Spiel stecken, sondern weil auch das Thema anders ist als bei den meisten Spielen. Kein Weltraum, kein Mittelalter, sondern eine schillernde Fantasiewelt, die es so noch nie gab.

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