Siegen/Herborn/Gummersbach. Kfz-Zulassungsstellen von Lahn-Dill-, Oberbergischer und Westerwaldkreis helfen Siegen aus der Cyber-Patsche – vorerst noch ohne SI-Kennzeichen.
Ab der kommenden Woche können Bürgerinnen und Bürger aus Siegen-Wittgenstein wieder Fahrzeuge an- und ummelden. Möglich machen das Kooperationen mit Nachbarkreisen sowohl in NRW als auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. Grundlage dafür sind entsprechende Erlasse der jeweiligen Landesregierungen. Letzte Einzelheiten wurden am Donnerstagnachmittag, 16. November geklärt.
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Privatpersonen aus Siegen-Wittgenstein können Fahrzeuge in der Zulassungsstelle des Lahn-Dill-Kreises in Herborn-Burg an-, um- oder abmelden, teilt der Kreis mit. Händler können das ab Montag in der Zulassungsstelle des Oberbergischen Kreises in Gummersbach tun. In beiden Fällen – Privatleute in Herborn, Händler in Gummersbach - braucht es zwingend eine Terminreservierung, heißt es weiter. Die werden ab Freitag, 17. November, 8 Uhr bei der Kreisverwaltung in Siegen entgegengenommen. Privatpersonen wählen dazu die Nummer 0271 333- und eine der folgenden Durchwahlen: 1041, 1045, 1051, 1054 oder 1055. Händler können Termine unter 0271 333-1060 vereinbaren.
SI- und BLB-Kennzeichen außerhalb von Siegen-Wittgenstein noch nicht möglich
Außerdem können Bürgerinnen und Bürger aus Siegen-Wittgenstein auch die Zulassungsstellen des Westerwaldkreises in Hachenburg, Westerburg oder Montabaur nutzen. Hier ist eine Online-Terminbuchung über die Homepage des Westerwaldkreises möglich. Generell ist es laut Erlass des Landes NRW demnach möglich, Fahrzeuge in allen Zulassungsstellen des Landes an-, um- und abzumelden; Infos über die jeweiligen kommunalen Homepages.
Der Kreis weist darauf hin, dass Fahrzeughalter Kennzeichen des ausgebenden Kreises erhalten – wer also nach Herborn-Burg fährt, bekommt LDK, im Oberbergischen Kreis GM, im Westerwaldkreis WW. SI- oder BLB-Kennzeichen dürfen außerhalb Siegen-Wittgensteins aktuell nicht ausgegeben werden. Für An- oder Ummeldung braucht es Zulassungsbescheinigung 1 und 2, EVB (Elektronische Versicherungsbestätigung), Personalausweis und EC-Karte.
Eigentlich keine Kapazität für paar hundert Zulassungen aus Siegen-Wittgenstein
Die Kreisverwaltungen Siegen-Wittgenstein und Lahn-Dill haben bereits Anfang der Woche damit begonnen, neue Arbeitsplätze in Herborn-Burg einzurichten. Dafür wurde ein Sozialraum in ein Büro verwandelt, Schreibtische und Bürostühle organisiert, IT-Technik installiert und Zugänge geschaffen. Weil der Lahn-Dill-Kreis eine andere Software verwendet, wurden Beschäftigte aus Siegen-Wittgenstein vor Ort geschult.
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Landrat Andreas Müller dankt allen beteiligten Behörden: Landesregierungen aus drei Bundesländern, Kraftfahrtbundesamt, fünf Kreise in Südwestfalen und zahlreiche Kreise und Kommunen in Nachbarländern hätten eng zusammengearbeitet, um möglichst einfache Lösungen zu finden. Viele rechtliche und technische Fragen wurden geklärt; dass das geklappt hat, ist nicht selbstverständlich!“ Die Zulassungsstellen für LDK, WW und GM hätten zudem nicht die Kapazitäten, „mal eben jeden Tag einige hundert zusätzliche Zulassungsvorgänge aus Siegen-Wittgenstein und anderen südwestfälischen Kreisen mit abarbeiten zu können.“ Dass es doch möglich gemacht wurde, zeige die große Hilfsbereitschaft nach dem Cyberangriff .