Siegen. Klaudia Witte, Vorsitzende des Naturschutzbeirats: Ein Nationalpark Siegen-Wittgenstein wäre eine Chance für die Natur die ganze Region.

Der Naturschutzbeirat soll sich für einen Nationalpark im Rothaargebirge aussprechen. Das schlägt die Vorsitzende des Gremiums, Prof. Dr. Klaudia Witte, vor. Beraten wird darüber am Donnerstag, 23. November, ab 17 Uhr im Kreishaus. Als Referent eingeladen wurde Peter Schauerte, Geschäftsführer der Dieter-Mennekes-Umweltstiftung.

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Der Nationalpark würde den Staatswald am Rothaarkamm und die angrenzenden FFH-Gebiete Rothaarkamm und Wiesentäler umfassen, er wäre „eine große Chance für die Natur und die Region“, schreibt Klaudia Witte. Die Flächen des möglichen zukünftigen Nationalparks seien seit Jahrzehnten bereits FFH-Flächen und hätten den höchsten Schutzstatus. Diese Flächen können seit der Einstufung als FFH-Gebiet nicht für Gewerbegebietserweiterungen, Straßenerweiterungen oder Wohngebietserweiterungen genutzt werden. Das Gebiet sei dünn besiedelt, die vorhandenen Straßen werden für Lkw-Verkehr nicht genutzt. Die Verkehrsplanungen des Kreises seien daher von der Einrichtung eines Nationalparks nicht betroffen.

Lebensraum für bedeutende Arten

Bei dem Gebiet handele es sich um ein ausgedehntes Waldgebiet des südlichen Rothaarkammes. „Hier kommen zum Teil alte Bestände von naturraumtypischen, bodensauren Buchenwäldern vor“, schreibt Klaudia Witte, „in dem Gebiet liegen die Quellen, Quellzuflüsse und Oberläufe der Eder, Lahn, Sieg und Benfe.“ Mit ihren Quellgebieten, Moor- und Auenwäldern, Übergangsmooren, Pfeifengraswiesen, Borstgrasrasen seien sie überregional bedeutsame Fließgewässersysteme. „Sie bieten einer großen Anzahl gefährdeter, seltener und nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie bedeutender Arten Lebensraum. Das Gebiet ist in seiner Ausdehnung, Geschlossenheit und in seinem Erhaltungszustand herausragend.“

Der Kreistag wird in seiner nächsten Sitzung über eine Bewerbung entscheiden. Die Grünen-Fraktion hat sich zustimmend geäußert. Landwirtschaftlicher Kreisverband und Waldbauernverband haben sich dagegen ausgesprochen.

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