Herzhausen. Matthias Kringe schickt seine Dilldappen im neuen Kalender durch ein witziges Jahr 2024. Auch Barbie taucht auf. Wir verlosen fünf Exemplare.
Die Dilldappen leben zwar im Wald, aber keineswegs hinter der Mond. Die Siegerländer Fabelwesen kennen die Netflix-Hit-Serie „Wednesday“, den „Barbie“-Film und sind mit künstlicher Intelligenz vertraut, wie der Dilldappen-Kalender 2024 von Matthias Kringe verrät. Diese Zeitung verlost außerdem fünf Exemplare.
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Mit zehn Geschichten und „nur“ zwei Postermotiven gibt es diesmal etwas mehr Comics als sonst. Das ergab sich, „geplant war es nicht“, sagt der Herzhausener Cartoonist. Er mag der Schöpfer der Dilldappen sein, doch darum hat er noch lange nicht völlig freie Hand, wie er erzählt. Es ist der 41. Kalender, den er den putzigen Gesellen widmet, und deren Charaktere, die individuellen Eigenheiten jeder Figur, die Werte und Regeln ihrer Gesellschaft haben sich über die Jahre längst gefestigt. „Die leben ja“, sagt der 62-Jährige, und er akzeptiert das Eigenleben, das sie entwickelt haben. Er kann sie folglich nicht in jede Situation bringen, nicht mit jedem aktuellen Thema konfrontieren. „Wenn mir nicht ganz spontan etwas einfällt, wie die Dilldappen mit etwas Bestimmten im Alltag umgehen würden – dann passt es nicht. Es soll schlüssig sein, ich ziehe nichts an den Haaren herbei.“
Siegen: Dilldappen-Kalender 2024 mit aktuellen Themen und Zitaten aus der Popkultur
Genügend aktuelle Bezüge bleiben dennoch, und Matthias Kringe greift sie in den beliebten Kalendern seit jeher auf, gespickt mit Zitaten aus Popkultur und Kunst. Dass es auch diesmal so ist, wird schon beim Blick aufs Cover deutlich: Der verwegen dreinblickende Dilldappe mit Hut und Peitsche, der vor einem durch die Luft wirbelnden Heuballen flieht, ist die Kringe’sche Version von Indiana Jones, der in „Jäger des verlorenen Schatzes“ einer massiven Felskugel entkommen muss. Unterschied: Wo Indy wertvolle Artefakte im Arm halten würde, hat sich sein Dilldappen-Pendant eine Kartoffel gekrallt. Doch wer die pelzigen Wesen kennt, weiß natürlich, dass „Duffeln“ ihnen kostbarer sind als so mancher Schatz aus Gold. Sie sind eben Siegerländer!
+++ Passend dazu: Neuer Zeichentrick-Film von Dilldappen-Papa Matthias Kringe+++
Auch wenn sie kulinarisch ziemlich festgelegt sind, zeigen sie sich ansonsten für alle neuen Entwicklungen offen, sogar souverän im Umgang damit. Mit künstlicher Intelligenz – auch auf der hochdeutschen Seite des Kalenders (der wie immer „zweisprachig“ erscheint: „Deutsch & Siegerländisch“) „Tschätt-TschiPiTie“ geschrieben – können schon die Dilldappen Kinder. Die sind zwar ziemlich entsetzt, als das Programm ihnen detaillierte Informationen über ihren Wohnort und ihre Familienverhältnisse auflisten kann und sehen schon das Ende ihrer Welt und die Machtübernahme der Maschinen heraufziehen; doch „Omma“ weiß Rat. Sie tippt ein bisschen aufs Tablet ein – und plötzlich hält die KI Dilldappen für „kleine, mit Dill gewürzte Fleischklöße“. Erkenntnis des Nachwuchses: „Gegen die Omma hat die dämliche KI keine Chance!“ Dass die Großmutter technisch derart versiert ist, ist schon länger bekannt: In der Vergangenheit hat sie schon einmal Online-Betrügern auf den Cayman Islands einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jeder Kalender funktioniert zwar auch für sich alleine, doch langjährige Fans erkennen an manchen Stellen immer wieder auch Verbindungen zu früheren Geschichten.
Siegerland: Im Dilldappen-Kalender 2024 kommen auch Barbie und Wednesday vor
Nicht nur künstliche Intelligenz sieht neben den Fabelwesen alt aus. Ihren menschlichen Nachbarn sind die Dilldappen auch oft eine Schnauzenlänge voraus. Die Wolldilldappen, eiszeitliche Vorfahren der heutigen Population, erfanden zum Beispiel schon vor tausenden Jahren die Sonnenuhr – und die Urmenschen, die ihnen dabei zusahen, scheiterten kläglich beim Versuch eines Nachbaus, wie das Juni-Blatt zu vermitteln weiß. Doch auch heute sind frischgewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse für Dilldappen mitunter alte Hüte. Im September berichtet eines der Dilldappen-Kinder davon, dass Forscher herausgefunden haben, dass Pilze unterirdisch Wurzelstrukturen ähnlich dem Aufbau des Internets ausbilden und so Bäume miteinander kommunizieren lassen. Da lacht sich Boe, der Boemann – der liebe, aber gruselig ausschauende wilde Dilldappe – doch schlapp: Seine Leute wissen das schon seit Urzeiten. Den Beweis tritt er an, als er aus zwei Pilzen spontan ein Telefon bastelt und gleich mal daheim anruft.
+++ Lesen Sie hier: Neu an der Obernautalsperre: Dilldappen und versunkene Glocken+++
Boe ist auch sonst für Überraschungen gut. Im Oktober möchte er mit den Kindern an Halloween herumziehen. Die Kleinen haben sich als die Horrorgestalten verkleidet, die sie besonders cool finden: Als Vampir, Mumie, Hexe, als Frankensteins Geschöpf oder Gespenst – und Hermelinchen geht als „Wednesday“ aus der gleichnamigen Netflix-Erfolgsserie (nebenbei: Das schwarze Kleidchen und die Zöpfe stehen ihr mindestens so gut wie Schauspielerin Jenna Ortega). Doch vor was gruselt sich ein Boemann, der ja selbst schon eine Art Gruselgestalt ist? Er kommt in Pink mit blonden Haaren und lackierten Krallen als „Boeboe“. Offenbar kam der „Barbie“-Film in seinen Kreisen anders an als beim breiten Kinopublikum. Matthias Kringe kam übrigens noch nicht dazu, sich den Film anzuschauen. Er freut sich aber darauf, das bei Gelegenheit nachzuholen: „Ich habe den auf meiner Liste.“ Ob er Dilldappen im Kino trifft?
Die Redaktion verlost fünf von Autor und Zeichner Matthias Kringe signierte Dilldappen-Kalender 2024. Mitmachen können Sie auf wp.de/dilldappen. Zu kaufen gibt es den Kalender im lokalen Buchhandel und auf dilldappen-kalender.de
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++