Siegen. Die Talbrücke Rinsenau ist marode und soll bis 2028 neu gebaut sein. Sie führt über die HTS, Bahngleise, die Sieg und Hochspannungsleitungen.

Bis 2028 soll die Talbrücke Rinsenau erneuert sein, inklusive der Anschlussbrücke zur HTS. Das Bauwerk ist wie viele Brückenbauwerke in die Jahre gekommen und für die stetig steigende Verkehrsbelastung nicht mehr ausgelegt. Die Brücke gehört zwar nicht zu einer Autobahn – ein „kniffliger Fall“ dürfte der Ersatzneubau trotzdem werden: So schnell wie möglich soll die Brücke abgerissen und neu gebaut werden. Geprüft wird aktuell noch, welche Varianten und Möglichkeiten dazu in Frage kommen, denn als Teil des zentralen Zubringers zur Autobahn ist die im Vergleich eher kleine Brücke ein wichtiger Teil der Verkehrsinfrastruktur in und nach Siegen.

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Nicht zu verwechseln ist die Talbrücke Rinsenau mit der Talbrücke Achenbach, die beide in die Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßen NRW fallen, der mit der Gründung der Autobahn GmbH des Bundes die Verantwortung für die meisten großen Talbrücken abgeben musste – die stehen nun einmal gehäuft an Autobahnen. Die Brücken gehören zwar zur gleichen Verkehrsachse, der B 62, sind aber in unterschiedlichen baulichen Zuständen.

Talbrücke Achenbach zu Ikea Siegen wird aktuell verstärkt

Die Talbrücke Achenbach, also die zwischen dem Autobahnanschluss und Abzweig zu Ikea/Wallhausenstraße, wird aktuell verstärkt und instandgesetzt. Nach Vermessungsarbeiten am Bauwerk wurden Gerüste für die Verstärkung errichtet: Dabei werden nachträglich Spannglieder an das Bauwerk angebracht. Dann folgen die Arbeiten zur Brückeninstandsetzung: neuer Asphaltbelag, Erneuerung der Fahrbahnübergangskonstruktion und des Betons am Brückenüberbau. Abgeschlossen werden soll das laut Landesbetrieb Straßen NRW Ende 2024, danach werde die Talbrücke wieder vierspurig mit zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung befahrbar sein. Damit ist die Brücke erst einmal wieder so stabil, dass ein Neubau erst für die Zeit um das Jahr 2040 vorgesehen ist.

Die Talbrücke Rinsenau führt vom Heidenberg hinunter Richtung Eiserfelder Straße und überspannt dabei die HTS, die Sieg, die Bahngleise und damit auch Hochspannungsleitungen. Man sei noch in der Vorbereitung für den Ersatzneubau, teilt der Landesbetrieb auf Anfrage mit. Als Datum für die geplante Fertigstellung hatte die Stadt Siegen in einer Vorlage (siehe unten) das Jahr 2028 genannt – das sei auch angestrebt. Das sind zwar noch einige Jahre, aber solche Projekte sind auch extrem aufwendig und leiden ganz besonders an der oft umständlichen (Planungs-) Bürokratie, was beispielsweise der Blick nach Büschergrund zeigt.

Brücken-Arbeiten über Bahngleisen sind immer besonders kompliziert

Insbesondere dort, wo Bahnstrecken von Bauarbeiten betroffen sind, wird es noch komplizierter. Denn dann braucht es Sperrpausen ohne Zugverkehr, die teils Jahre im Voraus beantragt werden müssen. Der Baubeginn sei erst möglich, sobald Baurecht in diesem Bereich geschaffen werden könne, heißt es von Straßen NRW. „So etwas baut man nicht an ein, zwei Tagen“, so ein Sprecher. Planung und Zeitschiene seien noch in Arbeit. „Es wird extrem schwierig.“ Der Verkehr jedenfalls sollen aufrecht erhalten werden, die Verbindung zwischen Siegen und der A 45 an dieser Stelle werde nicht gekappt.

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Die Stadt Siegen rechnet offenbar auch damit, dass der Zeitplan eher sportlich ist: Demnach könnte der Neubau 2026 starten und 2031 fertiggestellt werden, heißt es in einer Vorlage für den Sport- und Bäderausschuss: Der an der Siegarena geplante Bewegungsparcours liegt im Baufeld und soll daher nach Weidenau verlegt werden.

Hinweis in eigener Sache: Es ist zu einer Verwechslung der Begrifflichkeiten „Talbrücke Rinsenau“ und „Talbrücke Achenbach“ gekommen. Wir haben den Artikel entsprechend korrigiert.