Siegen-Wittgenstein. Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Siegen-Wittgenstein zurückgegangen. Dennoch gibt es Anzeichen für eine sich verschärfende Krise.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Siegen-Wittgenstein im Septembergesunken. Insgesamt waren 8.438 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 247 Personen oder 2,8 Prozent weniger. Im Vergleich zum September des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 438 Personen oder 5,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 5,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,2 Prozent.
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Immer noch viele offene Stellen
Obwohl die gedämpfte konjunkturelle Lage sich auch auf dem Siegener Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten bemerkbar gemacht hatte, sinkt die Arbeitslosenquote wieder, stellt die Siegener Arbeitsagentur in ihrem monatlichen Bericht fest. In Siegen-Wittgenstein und Olpe suchten 389 Personen weniger einen neuen Arbeitsplatz. Damit reduzierte sich die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk um 0,2 Prozentpunkte auf nun wieder fünf Prozent. Hinzu komme, „dass ein Bestand von rund 4400 gemeldeten Arbeitsstellen reichlich Perspektive für Suchende bietet“.
Trotz weiterhin herausfordernder Rahmenbedingungen für Unternehmen, wie der nur leicht sinkenden Inflation, stetig steigender Zinsen, hoher Energiepreise bei einer gleichzeitig schwächeren Nachfrage hielten Unternehmen an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fest, „auch wenn der Wind rauer weht“, sagt Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. „Wir freuen uns über die positiven Signale, die der Arbeitsmarkt sendet.“
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Kurzarbeit noch auf niedrigem Niveau
Die Betroffenheit von der anhaltenden konjunkturellen Schwäche sei bei den Unternehmen unterschiedlich. Bemerkt werde, dass sich wieder mehr Firmen nach dem Kurzarbeitergeld erkundigen. Die Anzeigen von Kurzarbeit lägen aber weiter auf niedrigem Niveau und blieben „weit unter den Werten, die wir aus der Finanzkrise oder auch in Folge der Corona-Eindämmungsmaßnahmen kennen“, sagt Stephanie Krömer. „Wir hoffen, dass sich die Lage für unsere regionalen Akteure weiterhin entspannt. Aber wir bleiben realistisch und wissen um die vielen Unwägbarkeiten.“
Durch den Einsatz von Kurzarbeit werde es möglich, wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. Darüber hinaus könnten Unternehmen in der Zeit der Kurzarbeit die betroffenen Personen für die anstehenden Herausforderung qualifizieren und so diese Phase gewinnbringend nutzen. Die Agentur für Arbeit Siegen weist auf Förderungen für Ein- und Aufstiegsqualifizierungen und die Übernahme der Kosten von bis zu 100 Prozent hin.
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Die Zahlen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden im Kreis Siegen-Wittgenstein in diesem Monat 4.011 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 153 Personen verringert.
Im Bereich der Grundsicherung sind 236 Arbeitslose weniger als im Vormonat zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -3,0 Prozent zum Vormonat bzw. +3,6 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt zählen 65,6 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung.
Jugendarbeitslosigkeit: 1.148 Arbeitslose sind im Agenturbezirk Siegen unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 59 mehr.
Ältere Arbeitslose: Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 133 Personen gesunken. Insgesamt sind 4.145 Menschen ab 50 Jahre in der Arbeitsagentur Siegen betroffen.
Langzeitarbeitslose: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Agenturbezirk Siegen gesunken. 3.762 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 83,1 Prozent (3.126 Personen) zur Grundsicherung.
Stellenangebot: Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 678 Stellen gemeldet (+82 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.372 offene Stellen, 69 mehr als im Vormonat und 533 weniger als im Vorjahresmonat.
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