Schülerinnen und Schüler werden beim beim Deutschlandticket ungerecht behandelt, findet Steffen Schwab. Und weiß auch warum.

Wer dreieinhalb Kilometer von der Schule weg wohnt – in der Oberstufe fünf Kilometer –, kann sein Schülerticket kostenlos zum Deutschlandticket upgraden. Wer näher an der Schule wohnt, bekommt zwar auch das Schülerticket kostenlos, was eine Siegen-Wittgensteiner und Olper Besonderheit ist. Wenn er aber ein Deutschlandticket daraus machen will, muss er 29 Euro draufzahlen. Logisch?

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Irgendwie nicht – was hat die Länge des Schulwegs damit zu tun, wie weit ich in den Ferien reisen darf? Die Städte und Gemeinden erklären das: Jedes „Pflicht“-Schülerticket wird automatisch zum Deutschlandticket, weil die Städte den vollen Preis sowieso zahlen. Die „freiwilligen“ Schülertickets bekommen sie dagegen viel billiger – was dazu führt, dass das teurere Deutschlandticket dazugekauft werden muss. Und das können sich die Kommunen nicht leisten. 20 Euro – ja. Aber die ganzen 49 – nein. Logisch?

Nein, aber nun erschließt sich der Webfehler: Die „Schülerfahrkostenverordnung“, die die Städte anwenden müssen, stammt aus der Zeit, in der die meisten Kinder die nächstgelegene Schule besuchten und die zu Fuß dorthin gingen. Das ist längst vorbei. Auch die Grundschulen sind so oft weit weg, dass Kinder fahren müssen. Oder der Weg dorthin ist so gefährlich, dass sie trotz kurzer Entfernung gebracht werden. Kurzum: Die Kilometer-Begrenzung macht keinen Sinn mehr. Die Schul-Fahrtkosten für alle gleich regeln, wenn’s sein muss, für alle einen Eigenanteil festsetzen und den Kostenerlass für die, die geringes Einkommen haben… Ist ja nur ein Vorschlag.

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