Siegerland. Seit Mittwoch fallen wieder viele Busfahrten aus, vor allem im Kernraum Siegen: „Wir tun was wir können, nicht in einen Teufelskreis zu geraten.“

Derzeit fallen wieder etliche Busfahrten im Gebiet der Verkehrsbetriebe Westfalen Süd (VWS) aus. Das betrifft vor allem den Kernraum Siegen, wo auf vielen Routen mehrere Linien fahren, die einander halbwegs kompensieren können. Grund ist laut VWS-Sprecher Stefan Boch vor allem eine aktuelle Erkältungswelle.

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Seit dem Schulstart im August haben die VWS mit dem Wegfall der Westfalenbus GmbH als Subunternehmer zu kämpfen: Das Tochter-Unternehmen der Deutschen Bahn fuhr im Auftrag der VWS vor allem in Olpe und Wittgenstein, „wir stopfen immer noch die Löcher“, so Stefan Boch. Denn anders als in Siegen gebe es in den ländlichen Gebieten dort keine Alternativfahrten; damit Kinder und Jugendliche auf dem Weg von und zur Schule nicht stehengelassen werden, wird entsprechend Personal aus dem Kernraum umgeschichtet.

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„Es kommt alles zusammen“, so Boch weiter – Fahrermangel ist nicht erst seit Kurzem ein Problem und nicht nur in Siegen – der kühle, feuchte August habe dazu geführt, dass die Erkältungssaison früh losging, so der VWS-Prokurist, entsprechend angespannt sei die Lage nun im Kernraum.

Busse der Linie R 10 fahren in Siegen oft – und es gibt viele Alternativen

In dieser Situation verfährt das Unternehmen wie bei den langanhaltenden Fahrtausfällen der Vergangenheit: Schülerverkehr hat „oberste Priorität“, versichert Boch. Die VWS veröffentlichen derzeit auf ihrer Homepage nachmittags die Fahrten, die am folgenden Tag nicht stattfinden werden. Auf der Mittwochs-Liste steht sehr häufig „R10“, da es hier nun einmal einen dichten Takt und halbwegs vernünftige Alternativen gebe. „Bei allem Unmut der Fahrgäste möchten wir zuverlässig informieren“, betont er.

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Dabei müsse derzeit auch darauf geachtet werden, nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten: Denn die Fahrerinnen und Fahrer, die nicht krank sind, sind durch die Ausfälle stärker belastet, auch durch ein Infektionsrisiko, und übernehmen – wo zulässig – Extraschichten. Boch: „Wir tun was wir können, um nicht in einen Teufelskreis zu geraten.“