Kreuztal. Unter Bürgermeister Walter Kiß hat sich im Stadtzentrum vieles getan. Jetzt setzt sich die Stadt ambitionierte Ziele für Buschhütten und Eichen.
Das Stadtbild in Kreuztal hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Neben zahlreichen zusätzlichen Wohnungsflächen im Zentrum entstanden viele neue Lebensräume auf Freiflächen. Für die Umsetzung von weiteren Zukunftsprojekten zur Verbesserung der Stadtinfrastruktur hofft Bürgermeister Walter Kiß auf die Unterstützung vom Land NRW. Während einer Führung zeigte er nun der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, einen tiefen Einblick in die aktuellen Stadtentwicklung Kreuztals.
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„Die Innenstadt hier war relativ tot“, erzählt Walter Kiß offen. Um Kreuztal neues Leben einzuhauchen, verfolgte er daher gemeinsam mit dem Rat ein eigenes „Vier-Säulen-Konzept“, das auf der Reaktivierung und Aufwertung der Innenstadt basierte. Das Ziel: Über neue Wohnungen in der Stadtmitte, zeitgemäße Aufenthaltsorte im Freien, zukunftsorientierte öffentliche Einrichtungen sowie ausgeprägte Einzelhandelsflächen im Stadtkern, deutlich mehr Frequenz schaffen und halten.
Stadt kauft alle Flächen
Die Stadt habe daher ein Flächenerwerbskonzept entwickelt, bei dem strategisch alle Flächen auf dem Markt erworben wurden, um diese zielgerichtet ins Innenstadtkonzept einbringen zu können. In Investorenmodellen entstanden dabei teils mit privaten Geldgebern neue Wohnbereiche im Zentrum. Die Bilanz: Insgesamt 100 zusätzliche Wohnungseinheiten in der engeren Stadtmitte, so Walter Kiß.
Dazu wurde der Marktplatz umgebaut, sodass sich neue Einzelhandelsbereiche entwickeln konnten. Für insgesamt 1,8 Millionen entstand dabei auf dem „Roten Platz“ eine moderne Freiraumzone.
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Neben dem Zentrum investierte die Stadt aber auch in Schul- und Freiflächen. Der neue Bildungs- und Sportcampus gilt dabei als absolutes Vorzeigeprojekt. Bis zur Fertigstellung lag fast ausschließlich ungenutzte Grünfläche zwischen dem Gebäude der Clara-Schumann-Gesamtschule und den Sporthallen. Mit dem Zukauf des Bodens entstand nun ein moderner Campus mit Skatinganlage, Soccer-Halle und vielen Sitzmöglichkeiten. „Das ist mit das größte Freiraumprojekt der Stadt. Die Anlage wird von allen angenommen“, betont die damalige Projektleiterin Johanna Müller vom Tiefbauamt Kreuztal. In Absprache mit den Schulträgern und der Schülerschaft wurde ein Konzept entwickelt mit denen alle Beteiligten zufrieden waren, so Müller weiter. Besonders die Skatinganlage sei bei den Schülern ein großes Anliegen gewesen. Nach der Fertigstellung im Sommer für rund 2,6 Millionen Euro habe sich der Ort zu einem Zentrum für Jugendliche entwickelt – auch außerhalb der Schulzeiten, berichtet Müller vom durchschlagenden Erfolg.
Ambitionierte Ziele
Für die nächsten Jahre hat die Stadt viele ambitionierte Ziele. Bereits im kommenden Sommer soll der ungenutzte Sportplatz Buschhütten rundumerneuert sein. Auf dem Rasenplatz entsteht eine neue Ortsmitte mit Wasserbrunnen, Fußwegen und vielen Sitzmöglichkeiten im Grünen. Zusätzlich sind über ein weiteres Investorenmodell 40 angrenzende Wohneinheiten geplant. Auch auf dem Dorfplatz in Eichen stehen für die nächsten Jahre deutliche Umbauten an. Auf der freien Grünfläche sollen verschiedene Freizeitaktivitäten möglich werden. Geplant sind unter anderem eine Boulebahn, eine Kletterwand, ein Bewegungs-Parcour und ein Spielplatz für Kinder. „Der Dorfplatz in Eichen ist eine größere Hausnummer“, verrät Petra Kramer von der Stadtplanung Kreuztal. Ebenfalls in der Pipeline: Das Regionale-Projekt „holz.stahl.digital“ – modernes Wohnen und Arbeiten im Ferndorftal.
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Viele der Projekte konnten durch Förderungsmittel des Landes maßgeblich mitfinanziert und unterstützt werden. Während einer kleinen Stadtführung ließ sich Ministerin Ina Scharrenbach daher die Ergebnisse der bisherigen Förderprogramme zeigen. „Wir haben hier in Kreuztal viel gefördert, daher möchte ich mir die Entwicklung einmal anschauen“, erklärt sie.
Zukunftsprojekte gefährdet?
Die weitere Förderung der langfristig geplanten Projekte steht momentan jedoch in den Sternen, da die Landesregierung Einsparungen vornehmen muss. „Im Landeshaushalt fehlen für dieses Jahr 4 Milliarden Euro“, sagt Scharrenbach. Aktuell sei noch nicht absehbar, wie sich dies konkret auf die Förderprogramme auswirken werde, betont sie. Bürgermeister Walter Kiß befürchtet jedoch Einsparungen in den Förderprojekten. Bereits jetzt reiche die UVG-Refinanzierungsquote des Landes für die Projekte nicht mehr aus – dazu fehlten klare Vorgaben für die Bauvorhaben. „Da ist einiges, was der Gemeinde bereits nächstes Jahr auf die Füße fällt“, hofft Kiß auf mehr Unterstützung vom Land.
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