Hilchenbach. „Das ist schon eine echte Hausnummer“: Kilometerlange Kabel und hunderte Scheinwerfer setzen das Kultur Pur-Festival ins perfekte Licht.

Die Schüler der Kreuztaler Clara-Schumann-Gesamtschule staunen nicht schlecht, als sie über das KulturPur-Gelände auf dem Giller streifen – nur einen Tag vor dem Start des Festivals laufen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Mitten in den riesigen Veranstaltungszelten bringen Techniker hunderte Lichter zum Strahlen. Auch die Tonqualität der Lautsprecher wird auf Herz und Nieren geprüft – alles, um das 31. Kulturfestival zu einen vollen Erfolg werden zu lassen.

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Seit 33 Jahren kümmert sich KulturPur-Organisator Jens von Heyden um den Auf- und Abbau des Festivals. Kurz vor dem Veranstaltungsstart nimmt er sich dennoch die Zeit, um der Technik-AG der Kreuztaler Gesamtschule das Festival-Gelände zu zeigen und dabei tiefe Einblicke in den Arbeitsalltag der Veranstaltungsbranche zu geben. Von Heyden klärt über die Probleme auf, die sich während der Planung- und Umsetzungsphase des Festivals aufgetan haben - im Falle des Siegen-Wittgensteiner Events machte vor allem das ausgeprägte Moosgelände auf dem Giller dem Organisationsteam ordentlich zu schaffen.

Viel Vorplanung nötig

Der Leiter des Kulturbüros Siegen-Wittgenstein bringt die Schüler zu den wichtigsten Plätzen des Geländes, zeigt, wie viel hinter einer solchen Planung steckt. Knapp zwei Wochen arbeitet das Veranstaltungsteam um von Heyden nun schon am Aufbau auf dem Giller – auch am letzten Vorbereitungstag gibt es noch alle Hände voll zu tun. Ob die Sicherstellung der Essens- und Stromversorgung, die Festlegung aller Parkplätze oder die Umsetzung des Bühnenbilds und der Beleuchtung – an allen Ecken und Enden müssen die Organisatoren bis zur letzten Sekunde nachbessern. Besonders in den Innenräumen des großen und kleinen Zelttheaters kommt es auf jedes Detail an: Der Sound und die Bühne müssen stimmen – das weiß auch die Technik-AG der Clara-Schumann Gesamtschule nur zu gut, steht sie doch selbst bei allen Schulveranstaltungen in der direkten Verantwortung.

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Wirklich vergleichbar ist die Schularbeit mit dem technischen Aufbau beim KulturPur-Festival aber nicht. „Für die Kinder ist das ein großes Ding. Normalerweise kennen die nur ihre fünf bis sechs Scheinwerfer – hier hängen aber über 500 an den Wänden“, zeigt Jens von Heyden die großen Unterschiede auf. Das sieht auch Lehrerin Regina Zwingmann ähnlich. „Das hier ist überhaupt nicht mit unseren Equipment vergleichbar. Überall wo wir hingehen, stehen Lampen über die man mehr wissen will“, erzählt die 64-Jährige, die in ihrer AG nur auf eine einzige „Technikkiste“ zurückgreifen kann.

Von Technik fast erschlagen

Bereits auf den ersten Metern in den Innenbereich fällt den Kindern die unglaubliche Menge an Lichttechnik auf. Die Schüler haben nur noch Augen für die Arbeit an den Ton- und Lichtquellen. Immer wieder wandern die Blicke in Richtung Decke – direkt zu den Lampen.

In den 4500 Quadratmeter großen Festzelten verläuft es sich schnell – doch fast an jeder Ecke warten technische Hilfsmittel, die während der Show funktionieren müssen. Vielen juckt es in den Fingern. Sie wollen wie in der Schule mithelfen und die Technik selber ans Laufen bringen.

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Begeisterte Kinder

„Das was hier aufgebaut ist, ist schon eine echte Hausnummer“, zeigt sich Technik-AG-Mitglied Paulina von der vielfältigen Ausstattung der KulturPur-Organisatoren begeistert. Seit mehreren Jahren bastelt die 17-Jährige wöchentlich an Scheinwerfern und Lampen – das eigene Equipment habe jedoch bislang deutliche Grenzen gehabt. Umso schöner sei es, nun auch einmal die tägliche Arbeit mit deutlich mehr technischen Möglichkeiten zu sehen. Die professionelle Lichttechnik sei ihr sofort aufgefallen, erzählt sie. Für die Kreuztalerin ist klar, dass sie in Zukunft im Veranstaltungsbereich ihr Geld verdienen will – gerne auch in der Umsetzung von professionellerer Technik.

Auch der 19-Jährige Lukas, langjähriger Teilnehmer in der AG, ist erstaunt von dem Ausmaß der Veranstaltungsvorbereitungen. „Ich habe vorher nicht damit gerechnet, dass hier soviel Technik notwendig ist – das ist wirklich imposant“, staunt der Zwölftklässler.

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