Siegen-Wittgenstein. Auch in Netphen, Hilchenbach und Wilnsdorf wird gesucht. das bisher interessantes Grundstück ist nicht verkäuflich.

Im Dezember soll der Kreistag entscheiden, wie das Gefahrabwehrzentrum gebaut wird – und von wem. Wobei auch dann die Entscheidung über einen Standort noch nicht gefallen sein wird.

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Erste Angebote kamen aus Netphen

In der Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion berichtet die Verwaltung über die bisher ergebnislose Grundstückssuche für das Gebäude, das Ausbildungsort für Feuerwehr und Rettungsdienst, Werkstatt, Lager und neuer Standort für Leitstelle, Kreiseinsatzleitung und Krisenstab werden soll. Städte und Gemeinden, Feuerwehren, DRK, Malteser Hilfsdienst, THW, DLRG, Fachplaner für Leitstellentechnik, der Kreisbrandmeister, die ärztlichen Leiter Rettungsdienst und Verwaltungsmitarbeiter arbeiten an der Konzeption des Zentrums. Auch der Kreis Olpe hat eine solche Einrichtung im Bau; dort werden dafür 36,1 Millionen Euro investiert.

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Zunächst habe lediglich die Stadt Netphen zwei mögliche Grundstücke mitgeteilt, heißt es in der von Dezernent Thiemo Rosenthal unterzeichneten Vorlage für den Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Bevölkerungsschutz, der am Mittwoch, 7. Juni, tagt. Eines dieser Grundstücke liege direkt an der Sieg. Das andere befinde sich außerhalb des Überschwemmungsgebietes und sei bereits einmal bebaut gewesen. „Lage und Erreichbarkeit sind positiv.“

Bisher nur ein Standort „uneingeschränkt geeignet“

Durch eigene Recherche habe der Kreis zunächst ein weiteres Grundstück als potenziell geeignet ausgemacht. Dazu waren vorhandene Gebäude, Grundstücke im Besitz des Kreises sowie bestehende und geplante Industrie- oder Gewerbegebiete einbezogen worden. „Es stellte sich demnach heraus, dass zunächst nur ein Grundstück für den weiteren Prozess als uneingeschränkt geeignet beurteilt werden konnte. Die Anfrage an die Grundstückseigentümer dieses Grundstücks zur Aufnahme von Verhandlungen zum Kauf wurden bedauerlicherweise ohne weitere Begründung abgelehnt.“ Inwieweit dort – nach vorheriger Ausschreibung – die Bereitschaft bestehe, als Investor aufzutreten, werde derzeit noch erörtert. Inzwischen seien auch Grundstücke in Hilchenbach und Wilnsdorf in die Prüfung einbezogen worden. Benötigt werden 22.750 Quadratmeter Grundstück und eine verkehrsgünstige Anbindung. Überschwemmungsgebiete und Waldränder scheiden aus, ein Betrieb auch an Wochenenden muss möglich sein.

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Bis zur Sitzung des Kreistages im Dezember soll Einvernehmen mit den Städten und Gemeinden über das Nutzungskonzept erzielt werden. „Erst danach können konkrete Schritte zur baulichen Umsetzung des Bauvorhabens eingeleitet werden“, heißt es weiter. Auch die Frage nach einer nicht-verwaltungsseitigen Projektsteuerung stelle sich erst zu diesem Zeitpunkt.

Alternative wäre Bau durch einen Investor

Denkbar sei eine Umsetzung in Eigenregie des Kreises, also durch den Kauf eines Grundstücks, Beauftragung von Planungsleistungen, Ausschreibung und Betrieb. Die Investition müsste der Kreis dann über den Haushalt finanzieren. Alternative wäre die Umsetzung in Form eines Investorenmodells. Dabei würde der Kreis vorgeben, wie das Grundstück gelegen sein soll, welche Flächen benötigt werden und welche technischen Funktionen erforderlich sind. Damit würde dann ein Investor beauftragt, der ein Grundstück bereitstellt, alle Planungs- und Bauleistungen übernimmt, das Gebäude einrichtet und das gesamte Vorhaben finanziert. Ihm würde das Gebäude gehören, er wäre für den Betrieb zuständig. Für den Kreis würde keine Investitionen erforderlich, alle Kosten würden über Mieten und Nebenkostenzahlungen bestritten. Zwischen diesen beiden Varianten könne eine Vielzahl von Zwischenlösungen ausgewählt werden, was Grundstück, Planung, Bau, Eigentum und Betrieb angehe. Sie alle hätten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile in Bezug auf Kosten, Sicherheit und Flexibilität.

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