So groß das Thema, so klein das Ergebnis: Bei der Suche nach neuen Straßennamen macht es sich der Rat zu leicht, findet Steffen Schwab.

So groß die Auseinandersetzung um die belasteten Straßennamen war, so kümmerlich und einfallslos lief die Suche nach neuen Namen. In der Hindenburgstraße das politische Bekenntnis (Europa gewann gegen das Grundgesetz), Gemarkungsbezeichnungen in Eisern und Kaan, die Grünen durften sich zwei Frauen aussuchen, an die auf Straßenschildern erinnert wird – und bei Graf Luckner wird man einfach mal spontan.

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Keine Minute wird auf Grundsatzüberlegungen verschwendet – etwa, ob man immer noch nicht genug hat von der Würdigung von Persönlichkeiten. Oder von praktischen Erwägungen: etwa, ob der Name zum Quartier passt - was man von der Breitenbacher Straße und Am Breitenbach nicht behaupten kann. Und ob der Name sich wenigstens problemlos fehlerfrei schreiben lässt. Was nicht nur bei „Auf dem Heuper“ zweifelhaft ist, sondern, wie nun bewiesen wurde, auch bei Margarete Lenz. Ein bisschen mehr Engagement hätte es schon sein dürfen, gerade angesichts der Fehlgriffe in der Vergangenheit, die nun mühsam korrigiert werden. Und bei dieser Gelegenheit: Die offensichtlich völlig überschätzte Rolle der Bezirksausschüsse wäre vom Rat und den Fraktionen auch noch auf den Prüfstand zu stellen – aber das steht auf einem anderen Blatt.

Zum Artikel: Straßenumbenennungen Siegen: Diem und Porsche verschwinden

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