Hilchenbach. Sie wurde im Salon quasi groß, jetzt ist sie die Chefin von „Friseur Stahl“ in Hilchenbach: Mandy Busch führt das Lebenswerk ihrer Oma fort.

Über 40 Jahre Salon-Geschichte: „Friseur Stahl“ in der Dammstraße in Hilchenbach hat eine neue Chefin. Mandy Busch hat den Familienbetrieb kürzlich von ihrer Großmutter übernommen. Die 25-Jährige betreibt den Salon in der dritten Generation.

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Mutter Cara Busch und Großmutter Bergrun Stahl arbeiten gemeinsam mit ihr in dem Salon. „Das ist schon echt selten, dass drei Generationen Friseurinnen alle zusammen in einem Laden arbeiten“, sagt Mandy Busch. Von der Zusammenarbeit im Familienverband profitieren alle drei Frauen. Jede von ihnen hat feste Aufgaben im Salon. „Wir kennen es ja nicht anders und kommen sowohl beruflich wie auch privat gut miteinander zurecht“, berichtet Mandy Busch.

„Friseur Stahl“ in Hilchenbach: Salon mit langer Geschichte

Die 73-jährige Bergrun Stahl eröffnete 1977 den Salon an der Dammstraße. „Meine Oma hat bei damals komplett bei Null angefangen und den Laden 45 Jahre selbst geführt“, erzählt Mandy Busch. Für sie ist der Salon ein Stück Familiengeschichte: „Ich bin hier groß geworden und schon als kleines Mädchen im Laden rumgesprungen.“ Mandy Busch hat zwar auch mal mit dem Gedanken gespielt, ins Büro zu gehen, aber schnell festgestellt, dass das nichts für sie ist. „Mir hat der direkte Kontakt zu den Kunden gefehlt und ich wollte etwas Aktiveres machen.“ Für sie stand daher früh fest, dass sie gerne in die Fußstapfen ihrer Großmutter treten möchte.

Der Salon

„Friseur Stahl“ ist dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags ist der Laden von 7 bis 13 Uhr offen.

Dass Mandy Busch den Salon zum Jahresanfang übernommen hat, war wichtig, um den Salon für die Zukunft abzusichern. Außerdem soll so Großmutter Bergrun Stahl entlastet werden.

Die 73-Jährige arbeitet nicht mehr in Vollzeit, sondern stundenweise ein paar Tage die Woche in ihrem ehemaligen Salon. Komplett aufhören möchte sie noch nicht, denn die Arbeit würde ihr sonst sehr fehlen, berichtet ihre Enkelin Mandy Busch.

Nach ihrem Schulabschluss startet Mandy Busch daher eine Ausbildung zur Friseurin und macht zeitnah ihren Meistertitel, damit sie den Salon irgendwann übernehmen kann. „Ich habe in Siegen bei einer Kollegin gelernt, die das Handwerk von meiner Oma erlernt hat“, berichtet sie. „Danach habe ich zuerst in einem anderen Salon gearbeitet, bin aber relativ schnell in unserem Familienbetrieb gelandet.“ Mittlerweile arbeitet Mandy Busch seit vier Jahren in Hilchenbach.

Drei Generationen: Oma Bergrun Stahl (oben) ihre Tochter Cara Busch (Mitte) und Enkelin Mandy Busch (unten). Sie arbeiten zusammen in dem Salon.
Drei Generationen: Oma Bergrun Stahl (oben) ihre Tochter Cara Busch (Mitte) und Enkelin Mandy Busch (unten). Sie arbeiten zusammen in dem Salon. © WP | Verena Schlüter

Hilchenbach: Im Friseursalon Stahl arbeiten drei Generationen der Gründerfamilie

Seit circa zwei Jahren wird sie darauf vorbereitet, den Laden zu übernehmen. „Ich bin nicht einfach ins kalte Wasser geschmissen worden und habe langsam immer mehr Verantwortung übertragen bekommen“, erzählt die 25-Jährige. Anfang 2023 wurde die Übernahme dann offiziell gemacht und bekanntgegeben. Anders als ihre Großmutter musste Mandy Busch für ihren Wunsch eines eigenen Salons nicht bei Null anfangen. „Wir haben bereits viele Kunden, die gerne zu uns kommen und tolle Mitarbeiterinnen“, betont sie. Außerdem ist der Salon in Hilchenbach bereits voll ausgestattet – das Equipment sei sehr kostspielig, so Mandy Busch. „Das macht sehr viel aus und hat mir den Start als neue Chefin vereinfacht.“

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Auch dass ihre Mutter und Großmutter ihr im Salon unterstützend zur Seite stehen, hat der Friseurmeisterin die Entscheidung sehr erleichtert, in den Familienbetrieb einzusteigen: „Ich bin zum Glück nicht auf mich alleine gestellt. Ich lerne sehr viel von ihnen und kann Erfahrungen als Inhaberin sammeln.“ Das Team und vor allem ihre Familie sind immer für sie da, wenn es zu Unsicherheiten kommt. Gerade während der Übernahme seien ihre Mutter und Großmutter eine große Hilfe gewesen: „Wir haben die Aufgaben aufgeteilt, um die Belastung für jeden von uns möglichst gering zu halten“, berichtet Mandy Busch. „So muss nicht einer alleine die ganze Verantwortung tragen.“

„Friseur Stahl“ direkt am Marktplatz in Hilchenbach wird nun in dritter Generation betrieben. Mandy Busch übernahm den Familienbetrieb. 
„Friseur Stahl“ direkt am Marktplatz in Hilchenbach wird nun in dritter Generation betrieben. Mandy Busch übernahm den Familienbetrieb.  © WP | Verena Schlüter

Hilchenbach: Friseurin Mandy Busch genießt das Vertrauen ihrer Kundschaft

In ihrem Alltag frisiert sie sowohl Männer als auch Frauen. „Ich kümmere mich um alles, was mit Farbe oder aktuellen Trends zu tun hat“, erzählt Mandy Busch. „Egal, ob lange oder kurze Haare, alt oder jung, ich frisiere jeden gerne und versuche Frisur-Wünsche zu erfüllen.“ Das Schönste an ihrem Beruf ist für Mandy Busch, sich während ihrer Arbeit mit ihren Kundinnen und Kunden auszutauschen. „Am meisten Spaß macht es mir, wenn die Leute zu mir sagen: ‘Mach einfach, ich vertraue dir.’ Und ich mich kreativ ausleben kann.“ Solche Typveränderungen, bei denen ihr freie Hand gelassen wird und beispielsweise Farben ausprobiert werden, die Kundinnen und Kunden vorher noch nie an sich gesehen haben, sind immer etwas ganz Besonderes für die junge Friseurmeisterin.

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Mandy Busch liebt an ihrem Beruf, dass ihre Kunden den Laden immer anders verlassen, als sie ihn betreten haben. „Wir bewirken mit unserer Arbeit immer eine Veränderung.“ Ihr Alltag ist sehr abwechslungsreich: „Jeder Kunde ist unterschiedlich und hat andere Wünsche“, so die Friseurmeisterin. „Wenn sie den Salon dann glücklich verlassen, bin ich auch glücklich und weiß, dass ich alles richtig gemacht habe.“

Mandy Busch kennt den Hilchenbacher Friseur-Salon von frühester Kindheit an. Ihre Großmutter hat den Betrieb 1977 gegründet. 
Mandy Busch kennt den Hilchenbacher Friseur-Salon von frühester Kindheit an. Ihre Großmutter hat den Betrieb 1977 gegründet.  © WP | Verena Schlüter

Friseur Stahl in Hilchenbach: Neue Chefin war als Kind schon im Salon unterwegs

Den Salon besuchen überwiegend Stammkunden. „Einige kommen schon seit der Gründung zu uns“, so Mandy Busch. Viele von ihnen hätten nicht gewusst, was sie machen sollen, wenn die Großmutter aufhört. „Die haben sich alle sehr über die Übernahme gefreut und sind froh, dass es hier weitergeht“, erzählt die Friseurmeisterin. Einige kennen die Nachfolgerin seit ihrer Kindheit. „Bei einigen saß ich schon als kleines Mädchen auf dem Schoss“, erinnert sie sich.

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Aber wie ist es nun, die neue Chefin zu sein? „Im Laden hat sich gar nicht so viel verändert“, sagt Mandy Busch. Aus der „Frisierstube Stahl“ wurde „Friseur Stahl“. Das Team und auch die Räumlichkeiten sind gleichgeblieben, es gibt nur eine neue Chefin, die die Kundinnen und Kunden bereits seit vielen Jahren kennen. „Als Eigentümerin habe ich keine festen Arbeitszeiten, sondern muss rund um die Uhr erreichbar sein.“ Mandy Busch trägt jetzt mehr Verantwortung und müsse mehr Papierkram erledigen. Das sei zwar sehr herausfordernd, aber mache ihr trotzdem unheimlich viel Spaß. „Es fühlt sich gut an, Inhaberin eines eigenen Salons zu sein“, berichtet die 25-Jährige. „Den Namen habe ich ein wenig umgewandelt, weil er für mich so moderner klingt, aber trotzdem alle noch wissen, wo er herkommt und ihn mit unserem Salon verbinden“, sagt Mandy Busch. Denn seine langjährige Geschichte sei das, was den Familienbetrieb ausmache. Mit der Übernahme möchte Mandy Busch sicherstellen, dass der Traditionsbetrieb in Hilchenbach weiterlebt, um weiterhin für ihre treuen Kunden da zu sein.

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