Freudenberg. Nicole Reschke kritisiert auch die sozialen Netzwerke: „Was da gerade passiert, ist einfach schrecklich.“

Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke hat einzelne Medien für ihre Berichterstattung über den Tod des zwölfjährigen Mädchens aus dem Ort kritisiert. Einige Male seien „Grenzen weit überschritten worden“, sagte sie der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Alles, was sie befürchtet habe, sei eingetroffen. So hätten Pressevertreter Kinder auf dem Schulweg angesprochen und sie nach dem getöteten Mädchen und den mutmaßlichen Täterinnen befragt. Das sei geschehen, obwohl sie den kommunalen Ordnungsdienst beauftragt habe, die Schule zu bewachen.

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Dennoch sei wichtig, dass die Presse auch in diesem Fall berichte und Journalisten vor Ort seien, um sich ein Bild zu machen, sagte die Bürgermeisterin. Die Alternative hieße, die Berichterstattung jenen zu überlassen, die in sozialen Netzwerken versuchten, Gerüchte zu Nachrichten zu machen. „Was da gerade passiert, ist einfach schrecklich“, sagte Reschke. Auf dem Videoportal TikTok kursierten zum Beispiel unverpixelte Bilder des Opfers und der mutmaßlichen Täterinnen.

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„Viele seriöse Berichte“

Im Grundsatz bescheinigte die Bürgermeisterin Medienvertretern, die über den Fall berichtet haben, auch „gute Arbeit“. Es habe „viele seriöse Berichte gegeben, sachlich und fundiert“.

Das zwölfjährige Mädchen aus dem südwestfälischen Freudenberg war am 12. März tot auf benachbartem rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden worden. Zwei Mädchen aus dem Umfeld des getöteten Mädchens sollen nach Angaben der Ermittler die Tat gestanden haben. Da diese jünger als 14 Jahre sind, sind sie nicht strafmündig. Sie sollen den Angaben nach vom Jugendamt in Obhut genommen worden sein.

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