Siegen-Wittgenstein. Die Zahl der Windpocken-Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein steigt wieder. Woran das liegt und was gegen die Erkrankung getan werden kann.

Die Zahl der Windpocken-Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein ist 2022 angestiegen. Hatte die Corona-Pandemie mit sinkenden Fallzahlen bei Infektionskrankheiten, zu denen auch Windpocken gehören, positive Nebeneffekte, wirken sich nun die Lockerungen der Maßnahmen aus. Das teilte die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.

+++Täglich wissen, was in Siegen und dem Siegerland passiert: Hier kostenlos für den Newsletter anmelden!+++

Danach wurden im letzten Jahr 18 Infektionsfälle gemeldet, im Jahr 2021 waren es 15 Fälle. Vor der Pandemie in 2019 wurden 24 Windpocken-Fälle registriert. „Die Corona-Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Lockdown, Schul- und Kita-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation deutlich verändert mit der Folge steigender Fallzahlen, denn Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

+++ Lesen Sie auch: Siegen: Ohne Kondom – wenn Sex krank machen kann +++

Windpocken (Varizellen) gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. „Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen. Die erste Impfung für Kinder wird von der STIKO im Alter von 11 bis 14 Monaten empfohlen. Die zweite sollte in einem Lebensalter von 15 bis 23 Monaten erfolgen. Eine Impfung kann nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgte.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag, bevor der Hautausschlag auftritt und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später treten linsengroße rote Flecken auf der Haut auf, die sich in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab. Trotz des extremen Juckreizes sollten Windpocken nicht aufgekratzt werden.

Wie bei allen Virusinfektionen hilft Bettruhe bei der Genesung. Die Windpocken-Erreger verbleiben, wie alle Herpesviren, nach einer durchgemachten Windpockeninfektion im Körper. Sie ruhen und können unter besonderen Umständen reaktiviert werden. Dann verursachen sie die sogenannte Gürtelrose (Zoster).

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++