Siegen. Auch die beiden Realschulen in Siegen erreichen nicht die Mindestzahl an Anmeldungen – eine von ihnen könnte aber noch eine Chance bekommen.
Weder die Achenbacher Hauptschule noch eine der beiden Realschulen hat die Mindestzahl an Anmeldungen für eine Klasse 5 erreicht. Am Ende der Anmeldewoche sind drei Kinder für eine 5. Klasse an der Hauptschule angemeldet worden, 38 an der Realschule Am Oberen Schloss und 46 an der Realschule Auf der Morgenröthe. Für eine Klassenbildung braucht die Hauptschule mindestens 18 Anmeldungen. Die Realschulen brauchen jeweils mindestens 50 Kinder, um zwei Eingangsklassen zu bilden.
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Chance für Realschule Am Oberen Schloss
„Von der nun anstehenden Abstimmung mit der Schulaufsicht wird es abhängen, ob es gelingt, an zumindest einem Standort eine Klassenbildung zu ermöglichen, sofern es durch den Bürgerentscheid zu einem Erhalt von Realschulen in Siegen kommt“, so Schuldezernent Andree Schmidt zum weiteren Vorgehen. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der zentralen Lage erscheine die Realschule Am Oberen Schloss hier als eine sinnvolle Option für die Klassenbildung zum kommenden Schuljahr.
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Schülerzahl an Gymnasien stabil
Insgesamt sind somit an Haupt- und Realschulen 87 Kinder angemeldet worden – im Vorjahr waren es 129. Das Angebot einer einer vierten Gesamtschule hat sich somit auf diese Schulformen deutlicher ausgewirkt als auf die Gymnasien. Dort wurden 287 Kinder wurden zu den Gymnasien angemeldet, sechs weniger als im Vorjahr.
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Anmeldungen weiter möglich
Die nun vier Gesamtschulen haben mehr als 450 Anmeldungen. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahr – doch diesmal werden alle Kinder aufgenommen werden können, während zuletzt fast 90 abgewiesen werden mussten. Die Verwaltung weist darauf hin, dass alle Schulen – mit Ausnahme der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und der Gesamtschule Eiserfeld – „grundsätzlich“ weiter Anmeldungen entgegennehmen. Erst am 1. März wird in einem Bürgerentscheid über den Fortbestand von Haupt- und Realschulen entschieden. Nur aus diesem Grund wurden auch diese drei Schulen in das Anmeldeverfahren einbezogen – der Rat hatte das nicht gewollt.
Wie geht es weiter?
„Die Situation ist unübersichtlich“, sagt Schuldezernent Andree Schmidt im Gespräch mit dieser Zeitung. Zumal nicht bekannt ist, ob tatsächlich alle Siegener Viertklässler an weiterführenden Schulen angemeldet sind – dazu müssten auch die Anmeldeverfahren an den privaten Schulen und ind en Nachbarstädten abgeschlossen sein. Das wären mögliche Szenarien:
Gymnasium Am Löhrtor: Wenn alle vier Klassen maximal und mit Sondergenehmigung aufgefüllt würden, könnten 124 Kinder aufgenommen werden – wahrscheinlich werden es zwischen 117 und 120 sein. Für bis zu 15 Kinder werden Abweisungen verschickt. Zuerst wird das auswärtige Kinder treffen – so hat es der Rat beschlossen.
Gymnasium Auf der Morgenröthe: 67 Anmeldungen sind zu viel für zwei Klassen. Denkbar ist aber, dass eine dritte Klasse 5 gebildet wird, weil auch abgewiesene Kinder vom Löhrtor noch einen Platz brauchen.
Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium: 88 Kinder können in drei 5. Klassen unterkommen – es sei denn, die Schule entscheidet sich, wegen der Kinder im „Gemeinsamen Lernen“ (mit sonderpädagogischem Förderbedarf) die Klassengrößen zu reduzieren. Dann müsste eine vierte Klasse gebildet werden – das wäre dann aber stadtweit die elfte Klasse 5. Auch hier sind die abgewiesenen Löhrtor-Kinder eine Größe. „Wir haben noch keinen namentlichen Abgleich“, sagt Andree Schmidt. Unbekannt ist in der Verwaltung somit welche andere Gymnasium das nächstgelegene wäre.
Realschule Auf der Morgenröthe: Sollte eine der beiden Realschulen übrig bleiben können, wäre es die am Oberen Schloss. Darauf hat sich die Verwaltung festgelegt.
Realschule Am Oberen Schloss: Die Bezirksregierung wird prüfen, wo die insgesamt 87 an Haupt- und Realschulen angemeldeten Kinder unterkommen – wobei mit den auf der Morgenröthe angemeldeten Kindern aus dem Kreis Altenkirchen wohl nicht mehr zu rechnen ist. „Die Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen.“ Nur wenn alle Kinder Plätze an Gesamtschulen und Gymnasien finden (Andree Schmidt: „In diesem Jahr eher schwierig“), würde auch diese Realschule keine 5. Klasse mehr bilden dürfen – es sei denn, der Bürgerentscheid geht positiv für den Erhalt der Haupt- und Realschulen aus.
Achenbacher Hauptschule: „Relativ eindeutig“ sieht der Schuldezernent das Ergebnis – dort wird es keine 5. Klasse geben.
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