Wilnsdorf. Es läuft gut mit der Kultur in Wilnsdorf: Die Theatervorstellungen sind wieder gut besucht. Dafür gibt es ein Erfolgsrezept.

Das Ahlener Mammut kommt nach Wilnsdorf. Nicht das 18.000 Jahre alte, fünf Meter lange und 3,20 Meter hohe Original, das im Geomuseum in Münster zu Hause ist. Sondern die halb so große Replik des Ur-Elefanten, der nicht länger als Maskottchen einer nach Rennerod verlegten Bundeswehreinheit gebraucht wird. „So ähnlich wie unser Triceratops, nur nicht ganz so groß“, kündigt Dr. Gerda Nauck, Leiterin des Wilnsdorfer Museums, den Neuzugang an.

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Jeden Tag zwei Besuchergruppen im Museum Wilnsdorf

20 Jahre alt wird das Museum in diesem Jahr, das eine volkskundliche und eine kulturgeschichtliche Abteilung hat. „Ein Aushängeschild“, kommentierte Dennis Schneider (CDU) im Kulturausschuss den Bericht der Museumsleiterin, die für das Jubiläumsprogramm auch die Quasi-Uraufführung des Haubergs-Films ankündigte, den der verstorbene Filmemacher und Fotograf Gerhard Schäfer aus Wahlbach produziert hat: „Der ist erst einmal gezeigt worden.“

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Knapp 12.000 Besucher sind im vorigen Jahr ins Wilnsdorfer Museum gekommen. 185 Gruppen haben sich durch die Ausstellungen führen lassen, „im Prinzip an jedem Öffnungstag zwei“, sagte Dr. Gerda Nauck. In diesem Jahr wieder aufgenommen werden die Führungen für Demenzkranke. Dafür ist Wilnsdorf ein besonders geeigneter Standort: „Wir sind als einziges Museum in Südwestfalen komplett barrierefrei.“

Fürs Ohnsorg-Theater sogar ausverkauft

Gut wieder angelaufen ist das Theaterprogramm, nachdem die Spielzeit 2020/21 wegen der Pandemie komplett abgesagt worden war und 2021/22 auch nur zwei Theatervorstellungen möglich waren. 300 Gäste kamen zum Auftakt in die Aula des Wilnsdorfer Gymnasiums, das 404 Plätze bietet. „Fast schon überraschend gut“ nannte Fachdienstleiterin Michaela Diezemann diese Resonanz. Die zweite Veranstaltung („Mein Blind Date mit dem Leben“) sahen 230 Gäste, das Ohnsorg-Theater war schließlich ausverkauft; diese Vorstellung wurde gemeinsam mit der Stadt Haiger veranstaltet, mit der Wilnsdorf seit 2007 bei der Programmplanung zusammenarbeitet. Aktuell steht die Stadthalle in Haiger als Spielstätte wegen Umbau nicht zur Verfügung. Ausgezahlt hat sich das Angebot, sich mit dem Bürgerbus zu den Veranstaltungen bringen und von da auch wieder nach Hause fahren zu lassen. „Eine Super-Idee“, fand auch Kulturausschussvorsitzender Michael Plügge (SPD).

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Neuer Hit: Die „Bibliothek der Dinge“

In der Bibliothek können nicht nur Bücher und digitale Medien ausgeliehen werden. Seit einem Jahr gibt es auch eine „Bibliothek der Dinge“, die derzeit 50 Exponate aus den Bereichen Basteln und Handarbeit, Haushalt, Elektronik und Hobby, Spiel und Sport umfasst. „Das wird sehr gut angenommen“, berichtete Michaela Diezemann. Besonders beliebt sind die Popcornmaschine die Tonie-Box mit den Hörspielen für Kinder. Vorschläge für weitere „Dinge“ werden angenommen.

Monatlich registriert die Bibliothek im Schnitt 28 Neuanmeldungen. Rund 1000 Bücher im Monat werden von den Lesern online heruntergeladen. Erfolgreich waren die beiden letzten Autorenlesungen: Günter Wirtz aus Wilnsdorf und Tristan-Irle-Autor Ralf Strackbein hatten jeweils volles Haus.

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