Siegen-Wittgenstein. Bis zu 50 Prozent der Stammfahrer fallen derzeit aus. Abfuhrunternehmen fährt Sonderschichten, sucht innovative Lösungen und bittet um Nachsicht.

Dem Abfuhrunternehmen PreZero fehlt in Siegen-Wittgenstein derzeit massiv Personal: In der Folge bleiben derzeit im Kreisgebiet gehäuft Mülltonnen stehen. Zusätzlich zum generellen Mangel fallen in manchen Bereichen zudem krankheits- und urlaubsbedingt „bis zu 50 Prozent der Stammfahrer aus“, teilt das Unternehmen mit. Diese seien auch nicht einfach ersetzbar, da für die Bedienung der Sammelfahrzeuge spezielle Kenntnisse erforderlich sind und Ersatzfahrer aus anderen Niederlassungen trotz intensiver Schulung nicht immer über die nötigen Ortskenntnisse verfügen.

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„Die Situation ist wirklich außergewöhnlich und betrifft bundesweit kommunale und private Dienstleister“, so PreZero weiter. „Die Disponenten arbeiten täglich unter Hochdruck, um im Kreis Siegen-Wittgenstein möglichst viele der geplanten Sammeltouren in der gewohnten Qualität durchzuführen.“ Sollten dennoch Behälter ungeleert bleiben oder Sammeltouren ausfallen, sollten die Tonnen an der Straße stehenbleiben, „die Teams auf den Sammelfahrzeugen fahren ausgefallene Touren in Sonderschichten innerhalb von zwei Tagen nach“, betont Sabrina Heppner, Niederlassungsleiterin an den PreZero Standorten in Dillenburg und Siegen.

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Gleichzeitig werde geprüft, wie der Mangel langfristig und nachhaltig gelöst werden könne – sowohl bei der Akquise neuer Fahrer als auch der Optimierung von Logistik: So sollen hochmoderne Telematiksysteme den Einsatz ortsunkundiger Fahrer ermöglichen und die Sammeltouren beschleunigen, wie Joachim Klein, Manager Operations bei PreZero Service Mitte-West, erläutert. Dem Unternehmen sei bewusst, dass die nicht optimale Situation in der Bevölkerung zu berechtigtem Unmut führt. Man arbeite unter Hochdruck und mit allen verfügbaren Kapazitäten an Lösungen. „Wenn es im Einzelfall zu Unannehmlichkeiten kommt, so bedauern wir das sehr und bitten in dieser besonderen Situation um Nachsicht“, sagt Dirk Schürmann, Geschäftsführer der PreZero Service Mitte-West.