Hilchenbach darf aufatmen und stolz auf sich sein, meint Steffen Schwab. Rechtsextremismus ist mit dem Aus für den „3. Weg“ aber nicht erledigt.
Es wird vielleicht noch ein paar unschöne Wortwechsel und womöglich auch noch juristische Scharmützel geben – dennoch: Das Ende dieses Gastspiels ist in Sicht, der rechtsextremistische „3. Weg“ hat in Hilchenbach nicht Fuß gefasst. Das ist das Verdienst von Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, der in seinem Bemühen nicht locker gelassen hat – und des Hilchenbacher Rates, der geschlossen hinter ihm steht.
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Es ist aber auch das Verdienst dieser Stadtgesellschaft, die ein weiteres Mal bewiesen hat, dass sie, wenn es darauf ankommt, zusammen gegen die Feinde der Demokratie eintritt. Dass sich in diesem gemeinsamen Ringen viele Menschen und Gruppen näher gekommen sind, die im Alltag wenig miteinander zu tun haben, ist ein Gewinn, der über den Tag und über die Episode mit dem „3. Weg“ hinaus reicht. Es gibt schließlich keinen Grund, vom Werben für Respekt und Courage abzulassen und das bunte Hilchenbach nicht weiter blühen zu lassen.
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Bei aller Freude aber muss die Mahnung bleiben: Der organisierte Rechtsextremismus hat seine strukturellen und finanziellen Möglichkeiten spüren lassen – wehe der Stadt, die als nächste von Immobilienscouts im braunen Auftrag heimgesucht wird. Wenn Hilchenbach aufatmet, bedeutet das nicht, dass sich das Thema auch nur ansatzweise erledigt hätte.
Zum Artikel:Wende in Hilchenbach: Neonazis vom „3. Weg“ müssen weg