Siegen. Energiekrise stellt Apotheken vor große finanzielle Herausforderungen. Apothekenverbände fordern Entlastungen

Die steigende Energiekosten machen den Apotheken schwer zu schaffen. Dr. Gero von Fircks befürchtet, dass enorm hohe Ausgaben auf ihn zukommen.

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Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fordert hier Entlastungen. Die deutschlandweit 18.000 Apotheken könnten mit Blick auf Versorgungsqualität kaum Gas und Strom sparen: Um Arzneimittel vor einem Wirkungsverlust schützen, müssen Klimaanlagen und Kühlschränke dauerhaft laufen, aber auch Sicherheitsbeleuchtung und Messgeräte immer aktiv sein. Selbst bei hoher Energieeffizienz steigen die Ausgaben der Apotheken durch die Preisexplosion im Energiesektor derzeit enorm.

Siegen: Forderung nach Entlastungen für Apotheken

„Die Apotheken müssen dringend in die aktuellen Entlastungsmaßnahmen und Härtefallregelungen des Bundes aufgenommen werden“, fordert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA. „Apotheken sind eine unerlässliche Stütze der lokalen Gesundheitsversorgung und müssen deshalb ebenso wie Kliniken vor einer heranrollenden Energiekostenlawine geschützt werden.“ Overwiening appelliert dringend an die Politik, dem Lob für die Leistungen in der Pandemie eine finanzielle Krisenhilfe folgen zu lassen.

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Auch die Apotheke zum Marienbörnchen benötigt viel Energie. „Ich finde die Forderung total berechtigt, weil wir unsere höheren Energiekosten nicht wie andere Unternehmen auf die Preise der Medikamente umlegen und an die Kunden weitergeben können“, sagt von Fircks. Produktpreise seien fixiert, könnten nur in einem sehr geringen Ausmaß angehoben werden. Außerdem verkaufen Apotheken ohnehin hauptsächlich rezeptpflichtige Präparate, die sie gar nicht teurer abgeben dürfen. „Wir können die massiven Energiekosten, die wir erwarten, nicht kompensieren“, sagt der Apotheker.

Zusätzlich zur Belastung durch steigende Energiekosten sollen sich Apotheken am verabschiedeten Entlastungspaket fürs Gesundheitswesen finanziell beteiligen. „Das Gesundheitsministerium möchte, dass wir noch zusätzlich draufzahlen, um das Entlastungspaket mitzufinanzieren. Dafür müssen wir den Krankenkassen ab nächstes Jahr einen höheren Rabatt einräumen“, erklärt Dr. Gero von Fircks. Dieses neue Gesetz werde von Apothekern scharf kritisiert: Die Kombination aus noch unüberschaubaren Energie-Mehrkosten und finanzieller Belastung durch gestiegenen Krankenkassenrabatt seien zur selben Zeit für viele Betriebe kaum zu bewältigen. „Beides trifft uns wirklich schwer.“

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