Siegen. Wer nächsten Sommer in eine gymnasiale Oberstufe wechseln will, hat weniger Auswahl als sonst. Das PPR in Siegen macht ein Angebot.
Das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium auf dem Rosterberg nimmt noch einmal Anmeldungen an – nicht für die 5. Klasse, aber für die EF, die erste Jahrgangsstufe in der gymnasialen Oberstufe. Und zwar als einziges Gymnasium im Siegerland. Denn mit dem Ende dieses Schuljahrs erreicht die (Rück-)Umstellung vom achtjährigen Gymnasium (G 8) aufs neunjährige Gymnasium (G 9) eine kritische Schnittstelle. Die jetzigen 9er werden erst einmal in die wieder neu geschaffene Klasse 10 und nicht mehr in die EF wechseln.
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PPR ist immer G-9-Gymnasium geblieben
Das schafft Probleme: Die Gymnasien können im nächsten Sommer keine Absolventen von Haupt-, Real- und Sekundarschulen aufnehmen, die dort ihr Abitur machen wollen: Die EF gibt es dort nämlich nicht. In die Bresche springen „Bündelungsgymnasien“, die diesen Jahrgang trotzdem einrichten. Für das Siegerland ist das das PPR, das nie vom G-9-Aufbau abgewichen ist. Dort können sich nun die Seiteneinsteiger anmelden, aber auch Schüler und Schülerinnen der jetzigen EF von anderen Gymnasien, die die Versetzung in die Q 1, den nächsten Jahrgang der Oberstufe, nicht schaffen. Alternativen sind im nächsten Sommer sonst nur noch die Gesamtschulen und Berufskollegs.
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Einziges Ganztagsgymnasium im Siegerland
Mit einem Informationsabend stellt das PPR am Mittwoch, 16. November, 18 Uhr, sein Angebot als Bündelungsgymnasium vor. Vom 21. bis 25. November folgen Schnuppertage, im Frühjahr werden Schnupperkurse in Mathematik, Deutsch und Englisch angeboten. „In der Einführungsphase lernen die Schülerinnen und Schüler ja auch Fächer kennen, die sie bislang noch nicht hatten“, sagt Schulleiter Dieter Fischbach. In ihrem ersten Jahr sollen die PPRler das neue Angebot kennen lernen und sich daraus die Leistungskurse für die folgenden beiden Jahre aussuchen. „Wir können grundsätzlich fast jedes Fach als Leistungskurs einrichten, wenn die Nachfrage stimmt.“
Das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium verweist darauf, dass es das einzige Ganztagsgymnasium im Siegerland ist und mit Lernzentrum in der Bibliothek, Aufenthaltsräumen und freiem WLAN attraktive Rahmenbedingungen für die Oberstufe anbietet. „Der Erfolg gibt uns Recht“, sagt Dieter Fischbach, „mit der letzten Abiturprüfung konnten wir zum Beispiel zwei Mal die Traumnote 1,0 vergeben.“
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Derzeit keine Klasse 5 und keine EF am PPR
Im vorigen Jahr hat die Stadt Siegen mit der Neuordnung ihrer Schullandschaft begonnen: Das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium soll „auslaufen“ und einer vierten Gesamtschule weichen, für die im Januar das erste Anmeldeverfahren stattfindet. In diesem Schuljahr hat das PPR schon keine Klasse 5 mehr, im nächsten folglich auch keine Klasse 6. In der Folge hatte sich auch in der Jahrgangsstufe 10 eine Absetzungsbewegung entwickelt: Aus dem Jahrgang, der ohnehin nicht die erforderliche Mindestgröße hatte, meldeten sich so viele Schüler zu anderen Gymnasien ab, dass im laufenden Schuljahr keine EF gebildet werden konnte. Folglich wird es am PPR 2025 keine Abiturprüfung geben, wohl aber mit dem neuen „Bündelungsjahrgang“ 2026 – dann wieder als einzigem Gymnasium im Siegerland.
Letztes Abitur am PPR spätestens 2030
Aktuell läuft ein Bürgerbegehren gegen die vom Rat ebenfalls beschlossene Schließung der Haupt- und Realschulen. Die Achenbacher Ganztagshauptschule ist – neben dem Rosterberg – als zweiter Standort der neuen Gesamtschule vorgesehen. Eigentlich sollten auch diese drei Schulen im nächsten Jahr keine 5. Klassen mehr bilden; ein Anmeldeverfahren wird es nun wohl aber geben, weil ein Bürgerentscheid vorher nicht mehr stattfinden kann. Bisher nicht beantwortet ist die Frage, wie lange das PPR weiter arbeiten darf:; Der unterste Jahrgang erreicht 2027 die Oberstufe und macht 2030 Abitur.
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