Freudenberg. In kürzester Zeit ist in Freudenberg eine Übergangs-Kita für zwanzig unter Dreijährige entstanden. Geplant war die Eröffnung erst viel später.
„Einfach spitze, dass du da bist“ erklang am 28. September aus vielen Kehlen ganz junger und auch etwas älterer Menschen als gemeinsames Lied zur kleinen Eröffnungsfeier der Kita „Friedensnest“ der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort in Freudenberg. Tatsächlich da sein zu können – eine Selbstverständlichkeit war das nicht. „Ganz viele fleißige Hände haben das möglich gemacht, dass wir heute hier feiern können“, betonte Leitende Theologin Ute Riegas-Chaikowski in ihrer Begrüßung von Kindern, Eltern, Mitarbeitenden, der Delegation der Friedenshort-Schwesternschaft sowie Gästen aus den Verwaltungen von Stadt Freudenberg und Kreis.
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Standort auf ehemaligen Sportplatz gegenüber dem Bethesda-Krankenhaus
Denn zwischen der dringlichen Anfrage von Kreis Siegen-Wittgenstein und Stadt Freudenberg, ob Kinderbetreuungsplätze im U3-Bereich geschaffen werden können, und dem gewünschten Start zum Kita-Jahr am 1. August 2022 lag nur ein gutes halbes Jahr. Das geflügelte Wort „aus dem Boden gestampft“ ist da nicht unpassend. In kürzester Zeit wurde eine Fläche hergerichtet auf dem ehemaligen Sportplatz gegenüber dem Klinikum Bethesda, der sich im Besitz des Friedenshortes befindet. Für die Beschaffung von Miet-Containern, Möblierung, Ausstattung mit Spielgeräten und vor allem das Zusammenstellen des Teams der Erzieherinnen und Erzieher war der zur Verfügung stehende Zeitplan nicht weniger ambitioniert. Zwanzig Kinder im U3-Alter beherbergt nun das „Friedensnest“, eine Abwandlung des Trägernamens Friedenshort mit Blick auf die ganz jungen Menschen.
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Und die Kita-Kinder hatte Pfarrerin Riegas-Chaikowski auch besonders im Blick, als es fröhlich und wuselig darum ging, aus bunten großen Stoffbausteinen eine Kita zu bauen – ein Symbol für die Zukunft. Denn aus dem jetzigen Behelf soll einmal ein richtiges Gebäude werden. Die Anfrage an den Friedenshort war nämlich „nicht aus der Luft gegriffen“, sondern fußte auf der Konzeption des momentan im Bau befindlichen Projekts „Wohnen und Pflege am Wald“ in unmittelbarer Nachbarschaft. Darin war für die weitere Zukunft im Anschluss an die Fertigstellung eine Kita vorgesehen, vornehmlich – aber nicht nur – für Kinder von Mitarbeitenden. Die erwachsenen Gäste und die Kita-Kinder waren außerdem aufgefordert, auf Leinwänden ihren farbigen Handabdruck zu hinterlassen. „Wir wollen damit nicht nur unser Miteinander zeigen, sondern dürfen auch die Gewissheit haben, dass es Gottes Hände sind, die uns gemeinsam tragen“, betonte Pfarrerin Riegas-Chaikowski.
Erster Kindergarten in Friedenshort-Trägerschaft
Das besondere Engagement des Mitarbeitenden-Teams hob Thorsten Entrop, Regionalleiter West der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort, in seinem Gruß besonders hervor: „Sie haben in kürzester Zeit leere Container in eine kindgerechte Kita verwandelt!“ Natürlich fehle hier und da noch etwas, aber jeden Tag werde die Kita noch ein bisschen bunter. „Es ist nicht selbstverständlich, dass diese Übergangslösung der Kita in so kurzer Zeit realisiert werden konnte“, dankte Ralf Pohlmann, Sachgebietsleiter im Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein, allen Beteiligten. Dies gelte vor allem mit Blick auf die momentane Beschaffungssituation für viele Materialien. „Ich wünsche der Kita einen ganz tollen Start“, so Olaf Smolny, Amtsleiter für Jugend, Sport und Soziales der Stadt Freudenberg. Es sei schön, mit dem Friedenshort nun einen weiteren Kindergartenträger im Stadtgebiet zu haben, dies empfinde er als Bereicherung. Für die Schwesternschaft wünschte Oberin Sr. Christine Killies dem „Friedensnest“ Gottes Geleit, und dass alle Kinder gut und behütet dort aufwachsen mögen.
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Das Schlusswort gehörte dem Kita-Team aus Erzieherinnen, einer FSJlerin und derzeit zwei Praktikantinnen und Praktikanten. „Für uns war das auch enorm spannend, alles von Anfang an mit vorzubereiten, und wir haben uns sehr schnell toll zusammengefunden“, befand Verena Schneider. Genauso spannend sei es natürlich für die Eltern gewesen, weil ja eine Anmeldung zu einer Kita erfolgte, die es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gab: „Wir danken daher ganz herzlich für den Vertrauensvorschuss.“
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