Mit dem Bürgerrat startet die Stadt Siegen ein weiteres Format, um die Menschen nach ihrer Meinung zu fragen. Nutzt die Möglichkeiten, Leute!

Meinen Eindruck nach gibt es ein Missverhältnis in Siegen. Gemessen daran, wie viele Beteiligungsformate die Stadt bereits anbietet – Info-Veranstaltungen, Workshops, Werkstätten und so weiter und so weiter –, gibt es erstaunlich viele Menschen, die im Nachhinein immer sagen, sie hätten von Entwicklungen nichts gewusst, sie wären nicht gefragt worden, ihre Meinung hätte niemanden interessiert und „die da im Rathaus machen eh’ was sie wollen“.

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Ich räume ein: Es ist Teil meines Jobs, von diesen städtischen Angeboten zu wissen und die Einladungen dazu mitzubekommen. Und nicht jeder ist so dicht dran wie eine Redaktion. Aber: Wir bleiben auf diesem Wissen ja nicht sitzen. Wir geben es weiter, wir weisen darauf öffentlich hin. Wenn Leute dann trotzdem nicht teilnehmen, ist das selbstverständlich ihr gutes Recht. Nur sollte man dann bitte im Nachhinein nicht herummeckern, man sei nicht gefragt worden.

Siegen: Bürgerrat soll vor allem Menschen erreichen, die sich sonst nie öffentlich äußern

Der Bürgerrat öffnet nun sozusagen einen neuen Kanal. Wenn tausend Menschen eingeladen werden, ihre Meinung zu einem Thema zu sagen und ihre Ideen einzubringen, erreicht eine solche Streuung zwangsläufig auch viele, die über andere Kommunikationswege nicht erreicht werden.

+++ Hier geht’s zum Artikel: Bürgerrat Siegen: Worum es geht und wer mitmachen kann +++

Billig ist die Sache übrigens nicht: Die Verwaltung geht von rund 15.000 Euro Kosten pro Bürgerrat aus. Dafür gibt es aber die große Chance, endlich auch einmal die zu hören, die sich sonst – aus welchen Gründen auch immer – nicht in die Entscheidungsprozesse einbringen. Dass sie es von sich aus nicht tun, heißt ja aber auf keinen Fall, dass sie nichts zu sagen hätten! Die Ergebnisse des ersten Bürgerrats dürften gerade deshalb spannend werden. Also bitte: Mitmachen.

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