Ein bewährtes Netzwerk ist wieder aktiv in Hilchenbach – im Rathaus löst der Regenbogen die Maßregelung ab. das macht Mut, findet Steffen Schwab.

Sie sind alle wieder da und sichtbar an diesem Wochenende für ein buntes Hilchenbach und gegen die neuen rechtsextremistischen Nachbarn: die Initiativen, Gruppen, Vereine und Einzelpersonen, die in Hilchenbach in den letzten Jahren wiederholt aufgestanden sind, um Respekt für die Vielfalt von Menschen und Lebensformen einzufordern – Anlässe dazu gab es immer wieder.

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Entstanden ist über die Jahre ein aktives Netzwerk aus Bürgerschaft und Stadtverwaltung, das sich auch in den Jahren des Flüchtlingszustroms und vor allem danach bewährt hat, als es darum ging, den neu nach Hilchenbach gekommenen Menschen in den deutschen Alltag hineinzuhelfen. Die Beteiligung an den Wochen gegen Rassismus ist ebenso Ausdruck davon wie das Haus Erna, das in Dahlbruch im Altbau der ehemaligen Hauptschule Stützpunkt der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe wurde. Letztlich sind auch die Stolpersteine zur Erinnerung an die ermordeten Hilchenbacher Juden und die jährliche Gedenkstunde am Jahrestag der Deportation von Gerti Holländer Ausdruck dieses Engagements – zur Warnung, was passiert, wenn die Menschenfeinde nicht aufgehalten werden.

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In den letzten Jahren war es still geworden um dieses Netzwerk. Spürbar wurde so etwas wie offizielle Gleichgültigkeit, die viele Aktive frustriert und zum mehr oder weniger stillen Rückzug bewegt hat. Vor gar nicht allzu langer Zeit war es sogar auf einmal wichtiger, die Hilchenbacher Partner von Antifa-Initiativen zu maßregeln. Jetzt leuchtet wieder der Regenbogen im Rathaus. Das macht Mut. Hoffentlich auch den jungen Menschen, die ohne Angst in ihrer Stadt groß werden sollen.

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