Zweistellige Millionenbeträge für Museumsbauten stehen sowieso unter täglich stärkerem Begründungsbedarf, meint Steffen Schwab.

Das klingt nach Klamotte: Stadt Siegen und Museum für Gegenwartskunst pirschen sich in Berlin an denselben kleinen Geldtopf heran, ohne voneinander zu wissen? Das kann passieren – die Erklärung wird geliefert: Dass der MGK-Antrag auf Bundesmittel in den „Bewerberpool“ von Kulturinvest gerutscht ist, konnte die Stadt schließlich nicht wissen, als sie auf die Schnelle ihren Zuschussantrag für das Siegerlandmuseum losschickte.

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Oder doch? Dass Berlin nur wenige Wochen Zeit für Meldungen ließ, ist natürlich ein Grund, schnell zu handeln. Aber: So ganz heiß scheint der Draht zwischen den Institutionen in Siegen dann doch nicht zu sein. Man könnte sich schließlich auch vorstellen, dass man, wo es schon um zweistellige Millionenbeträge geht, im nahezu täglichen Austausch steht. Erst gerade, bei der Präsentation der durchwachsenen Bilanz des Siegener Sommerfestivals, haben die Verantwortlichen der Stadt durchblicken lassen, dass sie sich mehr Miteinander und weniger Wettbewerb wünschen – der Hinweis ging in Richtung Apollo-Theater, das, wie das MGK, von einem Verein getragen wird.

Leisten kann sich ein solches Nebeneinander niemand: Denn gerade bei den Museumsbauwerken wird der Begründungsbedarf täglich größer – müssen die gerade jetzt sein, wo sich die Menschen zwei Mal überlegen, ob sie sich einen Theater-, Konzert- oder Kinobesuch leisten können? Der Bedarf an mehr Zusammenspiel, in das auch die freie Szene einzubinden wäre, wird offensichtlich – es muss ja nicht gleich ein Generalintendant dazu berufen werden.

Zum Artikel: Siegen: Museen stechen sich im Kampf um Geld gegenseitig aus

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